Viele der 15.390 Zuschauer (Saisonrekord) hätten sich von dem ein oder anderen Akteur ein ähnliches Engagement gewünscht. So aber tritt der VfL nach dem 1:1 (1:0) gegen Alemannia Aachen weiter auf der Stelle im Niemandsland der Zweitliga-Tabelle. Funkel: „Wir waren läuferisch nicht so präsent wie zuletzt in Karlsruhe. Meine Spieler haben den Aachener Aktionen oft nur zugeschaut. So haben wir keinen Zugriff auf die laufstarke Alemannia bekommen.“
Das sah in Abschnitt eins noch ganz anders aus, als der VfL nach einer herrlichen Kombination schon recht früh in Führung ging. Beim 1:0 durch Mahir Saglik (14.) waren gleich vier Neuzugänge am Ball. Erst eroberte Tese die Kugel, dann flankte Faton Toski, Giovanni Federico verlängerte mit dem Kopf und Saglik erzielte in seinem zehnten Pflichtspiel für den VfL endlich sein erstes Saisontor. Ach, wäre er zehn Minuten vor Ende des ersten Abschnitts doch auch erfolgreich gewesen, als er den besser stehenden Milos Maric übersah, selbst die Initiative ergriff und den Ball aus 14 Metern knapp am rechten Pfosten vorbei schoss.
Sechzig Sekunden zuvor hatte schon der Nordkoreaner Tese quasi den Matchball vergeben, als er alleine auf Torhüter David Hohs zulief, der aber mit einer Glanzparade das 2:0 vereitelte. Vergebene Chancen, die sich später rächen sollten, als die Alemannia in Abschnitt zwei immer besser ins Spiel kam und Gäste-Coach Peter Hyballa zurecht feststellte: „Unser Spiel konnte sich sehen lassen. Wir haben attraktiven, offensiven Fußball gespielt. Das war einfach gut anzuschauen. Der Punktgewinn geht absolut in Ordnung.“
Da mochte auch Funkel nicht widersprechen: „Aachen hat sich den Punkt redlich verdient. Auch wenn wir am Ende die letzte Chance durch Zlatko Dedic hatten – ein Sieg wäre völlig unverdient gewesen.“
Und nachdem Funkel zugab „Ich musste an der Außenlinie so rumspringen, um mich abzureagieren“, versammelte er unmittelbar nach der Rückkehr in die Kabine seine Spieler um sich und sprach offensichtlich Klartext und nannte die Unzulänglichkeiten seines Teams. Torhüter Andreas Luthe: „Er ist sehr deutlich geworden.“
Draußen machten sich die VfL-Fans derweil enttäuscht auf den Heimweg. Wohl wissend, dass die Aufstiegsränge mittlerweile in weite Ferne gerückt sind.