So kann man es aushalten: Blauer Himmel, 18 Grad Celsius - die Sonne strahlte gestern mit dem Tabellenführer der zweiten Bundesliga um die Wette. Die Spieler des MSV Duisburg kamen gemeinsam mit den Profis des Konkurrenten 1. FC Köln um 8.30 Uhr am Flughafen in Faro an, kletterten in ihren bereitstehenden Team-Bus und spulten schon zwei Stunden später die erste Einheit während des einwöchigen Trainingslagers in Portugal ab.
Fußball-Lehrer Norbert Meier: "Wir haben gestern Ausdauer mit Ball-Koordination und Pass-Spiel trainiert, wobei Ivica Grlic nicht mitmachen konnte. Er ist wegen seiner Grippe nur gelaufen, wird aber zügig zur Mannschaft zurückkommen." Große Experimente wird der Duisburger Coach wohl kaum vornehmen. Meier: "Im Gegensatz zum Sommer, als wir eine relativ lange Vorbereitung hatten, ist diesmal die Zeit knapp bemessen. Unsere Leute sollen in den Tests schon Spielpraxis bekommen, aber Du kannst nicht allen die gleiche Einsatz-Zeit geben."
Am Samstag kreuzt der MSV um 15 Uhr Ortszeit mit dem belgischen Uefa-Cup-Teilnehmer Lüttich die Klingen. Die Standard-Cracks versetzten Ende September dem VfL Bochum den Cup-K.O. in der Nachspielzeit, als sie im Ruhrstadion nach einem 0:0 im Hinspiel das 1:1 erzielten und dadurch weiterkamen. "Das Ergebnis ist gegen Lüttich sekundär", sagt Norbert Meier, bevor er nachschiebt: "Natürlich ist es positiv, wenn man in der Vorbereitung auch gute Resultate erzielt." Neben dem Duell mit Lüttich und dem Vergleich mit dem SC Freiburg wird der Duisburger Linien-Chef einen dritten Vergleich terminieren: Und zwar ein Spiel untereinander.
Mit den Zebras vor Ort sind auch die Talente Sebastian Michalsky, Marco Manske und Adam Bodzek. Der Oberliga-Mittelfeldspieler löste das Ticket auf Empfehlung von Amateur-Trainer Bernard Dietz. Norbert Meier: "Wenn jemand gute Leistungen abliefert, sind wir natürlich bereit, das entsprechend zu honorieren." Der Chef-Coach weiß: "Für Bodzek bedeutet es eine Umstellung, jetzt bei den Profis zu trainieren, da sind die Belastungen ganz anders. Wir müssen Mal sehen, ob die drei Jungs großartig ans Spielen kommen, sie sollen in erster Linie reinschnuppern." Und dabei mit Feuereifer bei der Sache sein. "Wer von den Amateuren ins Trainingslager der Lizenz-Mannschaft reist, der muss normalerweise fünf Stunden vor jeder Einheit schon auf dem Platz stehen und das nötige Herz haben. Andernfalls bringt das alles nichts", stellt Norbert Meier klar.