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MSV- Markus Anfang sieht Chance zum Beweisen

MSV- Markus Anfang sieht Chance zum Beweisen
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Seit August war Markus Anfang Gast an der Westender Straße. Aus dem Fithalten wurde kurz vor dem Jahreswechsel mehr. Der 30-Jährige erhielt einen Vertrag bis zum kommenden Sommer.

Seit August war Markus Anfang Gast an der Westender Straße. Aus dem Fithalten wurde kurz vor dem Jahreswechsel mehr. Der 30-Jährige erhielt einen Vertrag bis zum kommenden Sommer. "Ich sehe die nächsten Monate beim MSV als Chance zum Beweisen. Für mich ist das eine grandiose Sache", freut sich der sympathische Familienvater, der mit seiner Frau Manuela die beiden "Feger" Luisa (1) und Marie (3) hat.

RevierSport unterhielt sich mit Markus Anfang, dessen Statistik 67 Bundesliga, acht Zweitliga und 120 Einsätze in der österreichischen Elite-Klasse ausspuckt. Markus Anfang, warum dauerte Ihre Suche nach einem neuen Verein so lange?+

Es gab zwar einige Anfragen aus dem In- und Ausland, aber ich wollte keinen Schnellschuss. Da habe ich mir lieber Zeit gelassen, bis die Einigung mit dem MSV Duisburg zustande kam. Für mich ist das eine grandiose Sache. Ich sehe die nächsten Monate beim MSV als Chance, mich zu beweisen.

Ihr Kontrakt ist relativ knapp bemessen, läuft nur bis zum 30. Juni 2005. Sehen Sie sich dadurch verstärkt unter Druck? Druck? Wer hat den nicht? Ich will dem MSV helfen, den Aufstieg zu schaffen, möchte als Fußballer alles geben und alles tun, damit der Verein nach oben kommt. Die Mannschaft hat genug Potenzial, um das Ziel zu erreichen. Hoffentlich kann ich noch ein Quentchen dazu beitragen. Beim Aufstieg wäre ich wieder da, wo ich hingehöre.

Sie haben in Ihrer Laufbahn im Grunde alle Höhen und Tiefen durchgestanden, oder?

Es gab in meiner Karriere ehrlich gesagt wenig, was ich nicht mitgemacht habe. Bei Schalke 04 habe ich fast immer auf der Bank gesessen, mit dem FC Tirol bin ich drei Mal Meister in Österreich geworden, in der Champions League-Qualifikation sind wir mit 0:0 und 1:4 an Valencia gescheitert. Dann musste ich hautnah erleben, wie Tirol in die Insolvenz geriet. Wir Spieler haben ein halbes Jahr kein Geld gesehen, aber unter Trainer Jogi Löw trotzdem weitergemacht, um den Verein noch irgendwie ins internationale Geschäft zu bringen. Wenn man für einen Club ein gewisses Herzblut einbringt und dann diese Entwicklung sieht, ist das schon bitter.

Bei Ihrer vorletzten Station in Kaiserslautern zählten Sie neben Steffen Freund und Thomas Hengen plötzlich zu den unerwünschten Personen. Was lief da ab?

Beim FCK sollte mein Vertrag erst verlängert werden, als ich aus der Reha zurückkam, hieß es plötzlich: Man plant nicht mehr mit mir. Ich weiß bis heute nicht, was passiert ist, niemand hat mir einen Grund gesagt. Trainer Erik Gerets meinte damals nur, ich sei ein feiner Kerl, wäre aber mit den falschen Leuten zusammen gewesen. Das Ganze läuft an einem vorbei wie ein Film.

Danach folgte das Cottbus-Kapitel.

Bei Energie war ich alleine, getrennt von meiner Familie. Ich habe unterirdisch trainiert. Drei Tage nach meiner Unterschrift in Cottbus trat beim FCK mein alter Tiroler Trainer Kurt Jara seinen Job an, ich habe auch mit ihm telefoniert. In Cottbus bin ich dann krank geworden, fiel drei Wochen aus, kam nicht mehr auf die Füße. Nach solchen Erlebnissen überlegt man natürlich genau, was man als nächstes macht.

Wird Duisburg für Sie die Wende zum Guten?

Der MSV könnte ein Glückslos werden. Die Situation ist jetzt ganz anders, ich wohne zuhause bei meiner Familie in Köln und kann jetzt ganz entspannt Weihnachten feiern.

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