Samstag trug Dirk Lottner Rauschebart und war in ein Gewand verhüllt. Der Duisburger Kapitän übernahm bei der MSV-Weihnachtsfeier die Nikolaus-Rolle. Das passende Präsent machte sich „Lotte„ am Abend zuvor beim 3:0 in Karlsruhe: Kurz vor Ende der Hinrunde gelang ihm sein erstes Saisontor.
„Das wurde auch langsam Zeit für mich„, lachte Lottner, „ich habe schließlich auch ein Ziel, dazu gehört eine gewisse Trefferquote. Nach dreimonatiger Verletzungspause war es gut, allmählich damit anzufangen.„ Im Wildpark traf der Mittelfeld-Mann nicht nur selbst, sondern war am 3:0 maßgeblich beteiligt. Sein 30-Meter-Freistoß-Kracher prallte von der Latte zurück, Peter van Houdt staubte ab. „Lottner ist fast schon wieder der Alte„, freute sich Trainer Norbert Meier über die Leistung seines Schlüsselspielers, „er hat eine gute erste Halbzeit gespielt, die Pässe auf den Zentimeter genau geschlagen. Hinzu kam dieser Hammer-Freistoß. Dirk ist auf einem guten Weg, ich freue mich für ihn und sein erstes Tor, er war lange verletzt, dann machst du ein gutes Spiel, dann kommt die Euphorie, doch dann kommt auch der Substanzverlust, dann fehlt die Kondition.„
Alles Dinge, die der ehemalige Kölner in der Winter-Vorbereitung aufarbeiten kann. „Körperlich geht es mir ganz gut, aber ich muss mich das letzte Spiel vor Weihnachten noch durchbeißen. Ich bin nicht so fit wie ich mir das vorstelle. Aber wenn ich mich gut vorbereite, dann kann ich auch eine gute zweite Halbserie spielen„, kündigt Dirk Lottner an.
Der Standard-Spezi will seinen eigenen Wert für die Mannschaft gar nicht so groß in den Vorderrund rücken. „Es kommt auf die Geschlossenheit an„, erklärt er, „wenn jeder Spieler bei uns seine Qualitäten einbringt, dann können wir einiges erreichen. Wir haben eine gute Mischung in der Truppe, fußballerisch ist absolut Potenzial vorhanden.„ Obwohl die Zebras mit 33 Punkten schon glänzend vorgelegt haben, will sich Dirk Lottner nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. „Die Ausbeute ist bislang okay, doch unsere Hammerspiele kommen in der Rückrunde alle auswärts, dazu haben wir weniger Heim-Begegnungen. Wir sind also gezwungen, auch auswärts etwas zu reißen. Das ist uns in Karlsruhe gelungen.„