Die Hoffnungen, dass das Funkel-Team nach zuletzt zwei Siegen in Folge endlich gefestigt ist und sich Richtung obere Tabellenhälfte aufmacht, erwiesen sich als Trugschluss. Denn letztlich gehen die Franken als verdienter Sieger vom Platz.
Friedhelm Funkel, der seine Mannschaft erstmals unverändert auflaufen ließ, hatte seinen „Schlachtplan“ wohl durchdacht. Die Gastgeber begannen zunächst nämlich sehr defensiv, diszipliniert, gestatteten dem Gegner keine einzige Torchance, hatten selbst aber die ein oder andere Möglichkeit vor dem Wechsel. Fürth-Coach Mike Büskens, einst unter Funkel Spieler: „Bochum hat auf unsere Fehler gewartet, wir haben nur ganz wenig gemacht. Deshalb war das Spiel in Halbzeit eins für die Zuschauer nicht gerade attraktiv.“
Der Unterhaltungswert sollte sich auch in Abschnitt zwei kaum steigern. Zwar brachte Funkel mit Mahir Saglik für Giovanni Federico eine zweite Spitze, doch wirklich besser wurde die Partie in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit nicht. Binnen weniger Sekunden entschied sich dann die Partie zu Gunsten der Gäste. Während der VfL eine Kontersituation (vier gegen zwei) relativ kläglich abschloss, schlug Fürth eiskalt zu. Kaum war ihnen ein Elfmeter verweigert worden (55.), da drückte Thomas Kleine nach einem Eckball den Ball aus zwei Metern über die Linie.
Doch es sollte für die Gastgeber noch dicker kommen. Sekunden nach dem Anstoß kam Freier, der in Abschnitt eins schon verwarnt wurde, im Zweikampf zu spät, rutschte auf dem nassen Rasen in den Gegenspieler und musste mit der Ampelkarte vom Platz. Funkel: „Danach hat meine Mannschaft noch einmal Herz gezeigt, alles versucht, auch wenn wir uns große Möglichkeiten nicht mehr erspielen konnten.“
Am Ende wurde das volle Risiko noch bestraft: In der Nachspielzeit schlossen die Gäste einen Konter erfolgreich ab. Funkel: „Nach zwei Siegen ist das ein bitterer Rückschlag. Wir haben in der zweiten Halbzeit taktisch aufgemacht, das ist uns nicht gut bekommen. Dann hatte Fürth die Räume, die man braucht.“
