Auf der einen Seite der Krisenreport, auf der anderen der Trotz. Nach der Fehleranalyse des Hessen-Trips ging es an der Landwehr zur Sache. Schon weit weg vom Trainingsgelände hörte man die "Kleeblätter". Erstaunlich, da zuletzt eine leblose Truppe beobachtet werden konnte. Aber der Reihe nach: Am Montag war in Oberhausen Video-Studium angesagt. Es wurde gezeigt: Die letzten 60 Minuten des Frankfurt-Kicks. Nicht bestätigt: Auf den Zuschauer-Rängen, bestehend aus den RWO-Kickern, wurde das Schweigen der Lämmer vernommen. RWO-Coach Jörn Andersen: "Die Jungs sollten das Match aus der Zuschauer-Rolle betrachten. Wir sind zu langsam, zu träge aufgetreten. Und wenn man keine Zweikämpfe annimmt, passiert so etwas wie in Frankfurt." Nach dem Film ging es auf den Platz. "Wir haben sehr gut trainiert", berichtet Andersen, "viel Wert wurde auf die Taktik gelegt." Wobei eine Deckungs-Variante auffiel. Ralf Keidel bekleidete die Position rechts in der Viererkette. "Eine Möglichkeit", nickt der Norweger, der im Training einen anderen Geist erkannt hat. Vielleicht ein Resultat der harten Welle. "Wer nicht mitzieht, fliegt früher oder später raus", verdeutlicht Andersen die neue Gangart, "ich denke, einige sind jetzt an ihrem Stolz gepackt, da muss jetzt was kommen." Die Folge für den Trainer: "Ich verweigere mich, auf die Tabelle zu schauen. Egal, ob im Fernsehen oder in der Zeitung. Dann tun mir die Augen weh. Ich denke, bei der Elf ist es auch so. Einfach grausam, wir müssen uns schämen." Was hilft: "Ein positives Erlebnis", formuliert der Ex-Profi, vielleicht auch die Rückkehr von Thomas Cichon. "Er ist wieder mit seinem ganzen Engagement dabei", lobt Andersen, "es ist wichtig, wie er spricht. Er wird uns sicherlich wieder helfen. Seine positive Art hat uns gefehlt." Denn eines ist klar. Andersen: "Jede Partie ist für uns jetzt ein Endspiel. Wir können uns keine schlechten Begegnungen mehr erlauben."
RWO: Video-Studium, Spieler am Stolz gepackt, Endspiel
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