Nur drei Spieltage sind in Liga zwei vergangen und der Ton in Oberhausen wird schon rauer. Der Grund ist nicht nur der Start mit zwei von möglichen neun Zählern. Die Art und Weise, wie das Derby gegen den MSV verloren wurde, macht Anhänger und Verantwortliche nachdenklich. 90 Minuten ohne herausgespielte Chance, nach dem Wechsel kein erkennbares Aufbäumen in einer Brisanz-Partie. Dafür jede Menge frustrierter Spieler, die nicht wissen, was zu tun ist. Fakt ist: Nach drei Matches ist noch nichts verloren. Weder ist der angestrebte Platz im oberen Drittel weg, noch hat der harte Abstiegskampf begonnen. Wenn sich nicht schnell etwas ändert, kann der Fight um die Existenz aber zügig Realität werden. Was Angst macht, ist der Trend. Stichtag war der 22. Februar 2003, die 0:5-Klatsche in Burghausen. Seit diesem Sonntag steht eine ernüchternde Kleeblatt-Bilanz zu Buche. In 17 Liga-Partien konnten nur vier Siege gefeiert werden. 17 von 51 Punkten wurden eingesackt. Eine klare Abstiegs-Formel. Viele Fans fragen sich, was ist seitdem geschehen? RWO-Coach Jörn Andersen stand in der letzten Spielzeit 34 Begegnungen außer jeder Diskussion, setzte er doch in mühseliger Arbeit aus Nichts ein Team zusammen, dass sensationell auf Rang fünf landete. Jedoch haben sich die Dinge geändert. Die Ansprüche rund um die Landwehr sind gewachsen, die Mannschaft wurde mit Spielern wie Ralf Keidel, Thomas Cichon oder Chiquinho namenhaft und kostspielig verstärkt. Klar ist: In dieser Truppe steckt jede Menge fußballerisches Potenzial, die Stimmung in der Elf konnte in der Vorbereitung als sehr gut bezeichnet werden. Daher muss sich nun auch der Trainer die Frage gefallen lassen, warum seine Truppe die machbaren Leistungen nicht mehr abrufen kann. Warum Kicker nicht in Tritt kommen, sich auf dem Feld verstecken, warum Systeme umgestellt werden. Bis zur nächsten Partie in Cottbus sind es noch acht Tage, in denen viele Gespräche geführt werden, viele Einheiten konsequent zur Verbesserung genutzt werden sollen. Dann müssen die Spieler zusammen mit ihrem Fußball-Lehrer beweisen, in Oberhausen kann weiterhin guter und erfolgreicher Fußball gespielt werden. Auch wenn erst drei Spieltage absolviert sind, der Druck lastet bereits auf RWO. Die Kulisse will vordergründig zwei Dinge erkennen: Zuerst: Eine Mannschaft, in der sich keiner so gut wie es geht versteckt, in der jeder fightet bis zum Ende. Die Typen dafür sind vorhanden. Und zweitens: Der Trend muss endlich gestoppt, der Bock in die positive Richtung umgestoßen werden. Die Sehnsucht der Fans nach dem schnellen, erfrischenden Fußball ihrer Idole aus dem Herbst 2003 wird immer größer.
RWO: In Oberhausen wird der Ton bereits rauer -
Der Trend macht Angst
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