Die Vorwürfe wogen schwer - doch nachdem TV-Bilder Schalkes Keeper Manuel Neuer am späten Sonntagabend von dem Verdacht, eine Tätlichkeit gegen Dortmunds Kevin Großkreutz begangen zu haben, frei sprachen, hat der Fall eine deutliche Wendung genommen.
Nicht mehr der S04-Torhüter, sondern Kevin Großkreutz steht mittlerweile im Fokus der Kritik. Durch seine Anschuldigung, Neuer hätte ihm nach dem Abpfiff mit dem Ellenbogen geschlagen, kamen die Diskussion um die vermeintliche Tätigkeit des U21-Europameisters überhaupt erst ins Rollen. Als anschließend Nuri Sahin und Marcel Schmelzer ihrem Teamkollegen zur Seite sprangen und seine Version unabhängig voneinander bestätigten, schien sich der Anfangsverdacht zu verhärten.
Erst TV-Bilder, die der WDR aufgenommen und am Sonntagabend ausgestrahlt hatte, entschärften den schwerwiegenden Verdacht: Auf den Bildern ist zwar zu sehen, dass es sich beide Kontrahenten berührten, ein absichtlicher Ellenbogenschlag Neuers in Gesicht von Großkreutz ist jedoch nicht zu sehen. Dennoch blieb der Dortmunder auch am Montag bei seiner Version und beteuerte: "Ich habe nicht gelogen, er hat mich getroffen."
Der DFB-Kontrollausschuss sah das jedoch anders und entschied sich nach Ansicht der TV-Bilder, keine weiteren Schritte einzuleiten - weder in Richtung Neuers noch in Richtung der drei BVB-Profis, die Neuer eine Tätlichkeit unterstellt hatten. Auch die Borussia entschied sich am Montag, der Sache nicht weiter nach zu gehen. BVB-Pressesprecher Josef Schneck bestätigte: "Wir werden die Ereignisse auf sich beruhen lassen."