Nach der 1:3 Niederlage im Abstiegsduell gegen den 1. FC Nürnberg und dem daraus resultierenden Absturz auf den letzten Tabellenplatz entließ der 1. FC Kaiserslautern den Trainer Michael Henke. Nun zieht auch der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Rene C. Jäggi, Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt und gab seinen Rücktritt bekannt. Hinterher stellte sich der Schweizer zum Interview.
Frage: "Herr Jäggi, Sie haben Trainer Michael Henke entlassen und anschließend selbst ihren Rücktritt erklärt. Wie begründen Sie diese Schritte?"
Rene C. Jäggi: "Mit dem Absturz auf Platz 18 ist das Worst-Case-Szenario eingetroffen. Ich hatte diesen Fall vor dem Spiel mit dem Aufsichtsrat abgesprochen. Der Aufsichtsrat hat meinen Rücktritt in dieser Form zwar noch nicht richtig akzeptiert, aber mein Entschluss steht fest."
Frage: "Wieso ziehen Sie persönlich auch die Konsequenzen?"
Jäggi: "Ich habe immer gesagt, dass ich mich vor den Trainer stelle und es unter mir keinen neuen Coach geben wird. Als Vorstandsvorsitzender bin ich nunmal auch für das sportliche Abschneiden des Klubs verantwortlich. Es geht um den Verein und nicht um Personen. Ich hoffe, dass die Mannschaft nach diesem Schritt nun in Ruhe arbeiten kann."
Frage: "Wie geht es nun weiter beim FCK?"
Jäggi: "Gerald Ehrmann und Kay Friedmann werden zunächst als Interimstrainer fungieren. Ein so genannter Not-Vorstand wird sich mit der Suche nach einem neuen Chefcoach beschäftigen. Am 14. Dezember ist Mitgliederversammlung. Dort wird der Aufsichtsrat neu gewählt, der dann einen neuen Vorstands-Chef bestimmen muss. Jetzt müssen die besten und fähigsten Leute helfen, das angeschlagene Schiff wieder in ruhiges Fahrwasser zu lenken."
Frage: "Sie haben bereits erklärt, dass sie dem Verein in der Übergangsphase weiter zur Verfügung stehen. Welche Rolle werden Sie in dieser Zeit übernehmen?"
Jäggi: "Es ist doch selbstverständlich, dass ich für einen geordneten Übergang sorge. Die weitere Vorgehensweise werden wir in den nächsten Tagen in intensiven Gesprächen abstimmen. Da muss und wird festgelegt werden, wer für was verantwortlich ist."
Frage: "Wie fällt Ihr persönliches Fazit nach drei Jahren als Chef des FCK aus?"
Jäggi: "Ich denke, dass all diejenigen Dinge, die ich persönlich gemacht habe, gelungen sind. Das betrifft die wirtschaftliche Komponente. Der Verein ist inzwischen schuldenfrei. Allerdings muss auch ich mich am sportlichen Erfolg messen lassen. Und da bleibt festzuhalten, dass die drei Trainer, die hier unter meiner Person gearbeitet haben, letztlich nicht erfolgreich funktioniert haben."
Frage: "Sie sind in Kaiserslautern auch noch im WM-OK tätig. Werden Sie diese Arbeit weiter fortführen?"
Jäggi: "Ich denke, es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um jetzt darüber zu sprechen."