Coach Michael Skibbe von Bundesligist Bayer Leverkusen hat die Qualität seiner Mannschaft kritisch hinterfragt. In der DSF-Sendung "Doppelpass" beklagte der 40-Jährige, seine Mannschaft sei "tatsächlich in einem Zustand, der nicht ausreicht, um Champions-League-Ambitionen laut aussprechen zu können".
"UEFA-Cup-Platz realistisch"
Dafür stimme in der Mannschaft zu vieles nicht, so Skibbe, der Anfang Oktober Klaus Augenthaler als Cheftrainer der Werkself abgelöst hatte. Dennoch strebt er mit Bayer den erneuten Einzug in das internationale Geschäft an. "Ich halte es für realistisch, noch einen UEFA-Cup-Platz erreichen zu können".
Eine Rückkehr des suspendierten Abwehrspielers Jens Nowotny in das Aufgebot des Bundesligisten kann sich Skibbe prinzipiell vorstellen. "Ich persönlich komme mit Jens prima zurecht. Ich hoffe sehr, dass es sich beruhigt und würde es begrüßen, wenn sich die Wogen glätten würden". Nowotny ist wegen juristischer Auseinandersetzungen um Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall derzeit vom Spielbetrieb freigestellt, nimmt aber an den Trainingseinheiten teil.
"Selten harmonischer Umgang"
Zugleich skizzierte Skibbe die Gründe der Leverkusener Berg- und Talfahrt in den vergangenen Spielzeiten: "Das ist ja auch die Problematik, die Bayer vielleicht in den letzten Jahren begleitet hat: Dass man viele exzellente Spieler in der Mannschaft hat, aber es eben zu selten gelungen ist, tatsächlich über eine gewisse Zeit harmonisch miteinander umzugehen und erfolgreich gemeinsam spielen zu wollen".
Im Hinblick auf ein erfolgreiches Abschneiden der Nationalelf bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland (9. Juni bis 9. Juli) forderte der ehemalige DFB-Übungsleiter einen intensiven Informationsaustausch zwischen der DFL Deutschen Fußball-Liga GmbH und Bundestrainer Jürgen Klinsmann. "Wir alle wollen, dass Deutschland eine tolle und vor allen Dingen auch erfolgreiche Weltmeisterschaft 2006 spielt und da muss man eben Kräfte bündeln. Dazu gehört, dass man sehr kommunikativ miteinander umgeht", erklärte Skibbe.