Lars Ricken hat Borussia Dortmund mit einem "Doppelpack" den ersehnten ersten Saisonsieg beschert und die Westfalen vor einer drohenden sportlichen Krise bewahrt. Mit seinen Saisontreffern Nummer zwei und drei (25./Foulelfmeter und 73.) besiegelte der 29-Jährige den mühsam erkämpften 2:1 (1:0)-Erfolg gegen Aufsteiger 1. FC Köln. Während die Kölner die zweite Niederlage in Folge kassierten, machten die Schwarz-Gelben mit nunmehr fünf Punkten einen Satz vom 15. auf den 9. Tabellenplatz der Bundesliga. Für Köln traf in der Nachspielzeit der eingewechselte Matthias Scherz.
Die Mannschaft von Trainer Bert van Marwijk hatte jedoch vor 78.400 Zuschauern im Westfalenstadion mit einigen Startproblemen zu kämpfen. Denn die Gäste beeindruckten mit einer gut organisierten und dicht gestaffelten Abwehr. Folglich musste sich Dortmund jede Chance mühsam erarbeiten. Bereits nach sechs Minuten musste FC-Torhüter Stefan Wessels gegen den Südafrikaner Delron Bucklay klären, bevor der Ex-Kölner Florian Kringe wenig später das Kölner Gehäuse mit einem Distanzschuss nur knapp verfehlte.
Nur gelegentlich fanden die Gäste den Weg in die Nähe des Dortmunder Strafraumes. Als einzige Spitze hatte Trainer Uwe Rapolder Nationalstürmer Lukas Podolski aufgeboten. Doch drei Tage nach seiner Länderspiel-Gala mit einem "Dreierpack" gegen Südafrika blieb der deutsche Shootingstar recht blass und wurde von Routinier Christian Wörns jederzeit kontrolliert. Für die einzige Torgefahr aus Kölner Sicht in der ersten Halbzeit sorgten Markus Feulner mit einem Kopfball und Albert Streit, der jedoch mit seinem Distanzschuss seinen Meister in BVB-Torhüter Roman Weidenfeller fand.
Auch ohne ihre beiden tschechischen Nationalspieler Tomas Rosicky (Leistenverletzung) und Jan Koller (Darmbeschwerden) vermochte der BVB zu überzeugen, versäumte es jedoch einmal mehr vorzeitig die Vorentscheidung zu erzwingen.
Nach dem von Ricken verwandelten Foulelfmeter nach einer Attacke von Christian Rahn gegen den Polen Ebi Smolarek hatte Ricken schon vor dem Wechsel den zweiten Treffer auf dem Fuß, bevor er nach der Pause mit einem Kopfball erfolgreich war. Zuvor jedoch mussten die BVB-Fans zittern, als Köln den Angriffsdruck erhöhte und Anthony Lurling wenige Sekunden vor seiner Einwechslung (72.) nur den Innenpfosten traf.