Nur das schlechte Wetter macht Felix Magath derzeit Ärger beim FC Bayern München - ansonsten ist der Trainer guter Dinge. Schweren Herzens musste Magath beim Trainingslager am Tegernsee auf den berühmt-berüchtigten Lauf auf den 1722m hohen Wallberg verzichten. Das regnerische Wetter hatte Magath einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch auch ohne die "Tour der Leiden" sieht der Coach des Double-Gewinners seine Mannschaft gut gerüstet für den Sturm auf den Fußball-Gipfel.
"Wir werden uns diesmal von Beginn an besser verkaufen. Ich gehe davon aus, dass die Saison besser sein wird", sagte Magath zum Abschluss des Trainingslagers in Rottach-Egern bestimmt. Auch in dieser Spielzeit will sich der FC Bayern nur mit dem Maximum zufrieden geben: "Wir wollen beide Titel verteidigen und diesmal auch in der Champions League besser abschneiden."
Magath nutzt die WM 2006 als Motivation
Dafür mussten sich die Bayern-Stars in der ersten Trainingswoche gehörig quälen. Insgesamt zwölf Einheiten, teilweise drei am Tag, und ein Spiel (14:1 gegen der FC Rottach) standen auf dem Programm. Medizinbälle gehörten ebenso zum Standard wie der obligatorische Magath-Zirkel. Musste sich das Team in der vergangenen Spielzeit noch an die rauen Methoden von Magath gewöhnen, so hat der Trainer diesmal "eine tolle und ganz andere Stimmung" ausgemacht.
Selbst die Tatsache, dass er noch bis 20. Juli auf seine Nationalspieler, die am Confederations-Cup teilnahmen, verzichten muss, stört Magath nicht weiter: "Ich denke nicht, dass da einer so fahrlässig ist und in einem schlechten Zustand aus dem Urlaub kommt." Zumal die Weltmeisterschaft 2006 (9. Juni bis 9. Juli) zum Ende der Saison die Spieler besonders antreiben würde. "Alle wollen sich beweisen", so der Erfolgscoach, "um bei der WM in guter Form zu sein."
Santa Cruz bleibt und bekommt seine Chance
In guter Form sieht der Bayern-Trainer bereits seine Neuzugänge Ali Karimi und Valerien Ismael. Der Franzose sei ein Gewinn, "er wird sicher eine gute Rolle spielen". Ein Sonderlob durfte sich auch Roque Santa Cruz abholen. Der Angreifer aus Paraguay, in den vergangenen Monaten meist verletzt, habe den "besten Eindruck im Trainingslager gemacht. Er ist top drauf. Wenn er so weitermacht, wird er seine Chance bekommen".
Entsprechend denkt Magath gar nicht daran, Santa Cruz vor dessen Vertragsende im Juni 2006 ziehen zu lassen. Zuletzt wurde immer wieder Hertha BSC Berlin als Interessent genannt. Santa Cruz hatte erklärt, sich einen sofortigen Wechsel durchaus vorstellen zu können, falls er keine Chance beim FC Bayern mehr sehe. Das sei laut Magath aber überhaupt kein Thema, "wir brauchen vier Stürmer, ansonsten ist das Risiko zu groß".