Mimoun Azaouagh ist dieser Tage erst ab 19 Uhr zu erreichen. Tagsüber schuftet der Schalker Neuzugang vom Anfang des Jahres im Reha-Center von Fitmacher Klaus Eder in Donaustauf, um irgendwann einmal wieder vor den Ball treten zu können.
Wann das sein wird, darüber möchte der 22-Jährige gar nicht spekulieren. Wenn ich jetzt sage, ich steige in einem Monat ins Training ein, dann wird das sowieso gegen mich ausgelegt, falls es doch nicht klappt, überlegt Azaougah sehr genau, welche Prognosen er über seinen Gesundheits-Zustand abgibt. Jetzt habe ich mit dem Lauftraining angefangen und hoffe, dass ich mich langsam steigern kann.
Es dürfte ein Jahr werden, das dann zwischen seiner schweren Verletzung am 7. November 2004 und dem womöglichen Comeback auf dem Platz liegt. Ich bin erst einmal froh, dass ich überhaupt wieder Sport machen kann, weiß der gebürtige Frankfurter marokkanischer Abstammung, dass ihn das Schicksal auch härter hätte treffen können. Eigentlich habe ich nie daran gedacht, dass ich keinen Fußball mehr spielen könnte. Ich versuche immer, positiv zu denken. Und seit der zweiten Operation in den USA geht es auch bergauf, schickt Azaouagh verbal einen Gruß in Richtung Denver, wo Anfang März der Knie-Spezialist Dr. Richard Steadman seine Knochen wieder zusammen flickte.
Dankbar ist der Ex-Mainzer, dem der Monate lange Streit zwischen seinem ehemaligen und seinem jetzigen Verein um seine Ablöse am Allerwertesten vorbei ging, vor allem aber den Verantwortlichen in Gelsenkirchen. Und zwar, weil sie ihm nach dem Eingriff in den Staaten zunächst ein paar Wochen in der vertrauten Umgebung gönnten. Bis Ende Mai war ich in Frankfurt bei Physio Adolf Katzenmeier in Behandlung. Es tat unheimlich gut, erst einmal zu Hause bleiben können.
Wo er prompt eine neue Freundin kennenlernte, die er aber bald schon wieder für ein paar Tage verlassen wird. Sie studiert in Mainz und kann nicht mit. Nächste Woche bin ich beim Trainingstart dabei. Da freue ich mich schon drauf, auch wenn ich nicht viele Übungen mitmachen kann, gibt der Kumpel von Mike Hanke, dessen Weggang nach Wolfsburg Azaouagh aus persönlichen Gründen schade findet. zu.
Nach dem ersten Stelldichein mit der Mannschaft wird er aber wieder zurück nach Bayern fahren, um in Donaustauf seine Reha weiter fortzusetzen. Daher hat die Suche nach einer Unterkunft in der Nähe der Arena noch etwas Zeit. Anfang des Jahres habe ich im Schloss Berge gewohnt. Wenn ich ins Ruhrgebiet ziehe, reicht mir eine Wohnung mit 70 bis 75 Quadratmetern, braucht Azaouagh keinen Palast, um sich wohl zu fühlen.