Der Strafprozess gegen die ehemalige Klubführung des 1. FC Kaiserslautern könnte auch für andere Bundesligisten weitere Folgen haben. Die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH will auf die bisherigen Erkentnisse aus dem Verfahren reagieren und bei einem konkreten Verdacht gegen einen Verein aktiv werden. "Wir beobachten den Prozess und nehmen die Zeugenaussagen wahr. Wenn konkret ein Klub genannt wird, der abweichende Vereinbarungen getroffen hat, werden wir diesen um eine Stellungnahme bitten", sagte der Leiter der DFL-Rechtsabteilung, Thomas Summerer, dem Sport-Informations-Dienst (sid).
Während des derzeit laufenden Verfahrens gegen die frühere FCK-Chefetage vor der 2. Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Kaiserslautern erhärtete sich an den zurückliegenden Verhandlungstagen der Verdacht, dass der von der Staatsanwaltschaft als verdeckte Lohnzahlung angesehene Erwerb von Spieler-Persönlichkeitsrechten nicht nur vom FCK, sondern auch von anderen Klubs betrieben wurde und wird.
Im Hinblick darauf wollte Summerer gegenüber dem sid nicht ausschließen, dass die DFL sogar an alle Vereine eine grundsätzliche Anfrage richten wird. "Das ist auch denkbar. Eine solche Entscheidung müssen wir aber erst mit der Geschäftsführung besprechen", erklärte der Jurist.