Nationalspieler Kevin Kuranyi hat alle Spekulationen beendet und seinen spektakulären Wechsel vom VfB Stuttgart zum Bundesliga-Konkurrenten Schalke 04 selbst verkündet. "Ich habe einen Fünf-Jahres-Vertrag bei Schalke unterschrieben und freue mich wahnsinnig auf den Klub. Fünf Jahre sind Zeit genug, um alle Ziele zu erreichen: Ich will mit Schalke viele Titel gewinnen", sagte der 23-Jährige in einem Interview der Bild am Sonntag. Die Ablösesumme soll bei sieben Millionen Euro liegen.
Kuranyi gab zu, froh zu sein, dass die Ungewissheit nun vorbei sei. Jetzt könne er sich auf den Konföderationen-Pokal konzentrieren. "Mein Kopf ist endlich wieder frei", meinte der Stürmer, dem nach eigenen Angaben der Abschied aus Stuttgart schwer falle: "Weil ich seit 1998 beim VfB bin und dort tolle Jahre erlebt habe. Aber jetzt ist die Zeit gekommen, um mich abzunabeln und einen neuen Weg zu finden."
Etwas verärgert äußerte sich Kuranyi über sein Ex-Arbeitgeber, der ihm den Wechsel offenbar nicht schwer gemacht habe. "In den letzten Wochen kam nicht ein Anruf vom Präsidium. Keiner hat mir gezeigt, dass man mich halten will. Das hat mich sehr enttäuscht."
Abschied nicht ohne Zorn
Und auch über die eigenen Fans verliert der Stürmer nicht nur nette Worte: "Bremen wurde nach dem Double-Gewinn nur Dritter, und trotzdem haben die Fans gejubelt. Aber in Stuttgart wirst du sogar als Dritter ausgepfiffen. Das ist mir unerklärlich." Das werde auf Schalke anders: "Meine Kumpels Marcelo Bordon und Gerald Asamoah haben mir schon vorgeschwärmt von den Fans. Bei Schalke sind alle wie eine Familie. Ich bin stolz, dass ich jetzt dazu gehöre."
Die große Schalke-Frage ist: Stürmt Kuranyi in der kommenden Saison wirklich an der Seite von Ailton? Für Kuranyi kein Problem. "Toni und ich im Sturm, das passt. Wir sprechen beide portugiesisch, und in Lincoln haben wir einen Spielmacher, der beide glänzend bedienen kann. Ich würde mich freuen, wenn Toni bleibt."