Vizemeister und DFB-Pokalfinalist Schalke 04 setzt weiter auf Torjäger Ailton. "Toni hat uns nichts davon gesagt, dass er uns verlassen will. Bis zum heutigen Tage ist uns kein Angebot rein geflattert", sagte Teammanager Andreas Müller am Mittwoch, "der Spieler hat für uns eine Qualität, die nicht so einfach zu ersetzen ist. Deshalb sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Veranlassung, Toni aus seinem Vertrag zu entlassen. Die Mannschaft hat sich gut eingespielt. Da werden wir den Teufel tun, die halbe Truppe zu verkaufen und fünf, sechs neue Spieler zu holen!"
Der frühere Stefan-Effenberg-Klub Al Arabi soll angeblich bereit sein, für den noch bis zum 30. Juni 2006 (plus Option auf Verlängerung) an die Gelsenkirchener gebundenen Angreifer 3,8 Millionen Euro Ablöse zu zahlen.
Kuranyi heißer Kandidat
Nach wie vor ein heißer Kandidat bei den "Knappen" ist Nationalstürmer Kevin Kuranyi. Dazu Müller: "Unser Credo ist: Was ist sportlich und finanziell machbar? Natürlich haben wir uns mit ihm beschäftigt, aber er hat ganz klar geäußert, dass er verschiedene Anfragen vorliegen hat", sagte der Ex-Profi.
Dass Schalke für den 23-Jährigen rund sieben Millionen Euro nach Stuttgart überweisen müsste, schreckt die Verantwortlichen der "Knappen" offenbar nicht ab. "Schau´ dich auf dem deutschen oder europäischen Markt um, wer Schalke 04 verstärken könnte. Dann bist du schnell bei einer Summe in dieser Größenordnung", sagte Müller.
Transfergerangel um Ailton droht in Rechtsstreit zu münden
Derweil droht im Transfer-Gerangel um Ailton ein Rechtsstreit. Denn der Verband Katars hat die Agentur von Spielerberater Michael Ruhnau mit einer Vollmacht ausgestattet, "Toni" auf die arabische Halbinsel zu locken. Der 31-Jährige hat Ruhnaus Kontaktmann Giuseppe Dioguardi sein unbedingtes Interesse an einem Transfer signalisiert.
Laut Ruhnau waren er und Ailton bereits vor dem Pokalfinale zwischen Schalke und Meister Bayern München am 28. Mai in Berlin (1:2) zusammengekommen, um den Wechsel ins Scheichtum vorzubereiten. Ailtons Berater ist aber Roger Wittmann (Rogon), der nun seinerzeit versucht, den lukrativen Deal über die Bühne zu bringen. "Inzwischen verhandelt Wittmann selbst mit den Vertretern Katars", sagte Ruhnau am Mittwoch.
Interesse an Kezman
Interesse zeigte Schalke aber unterdessen an einer Verpflichtung des serbischen Nationalspielers Mateja Kezman vom englischen Champion FC Chelsea. "Wir haben intern über seine Qualitäten gesprochen", sagte Müller. Als Ablösesumme für den 26-jährigen Kezman sind vier Millionen Euro im Gespräch.