Klar Schiff! Das machte FCR-Coach Jürgen Krust kurz vor seinem Engagement-Kehraus zum 30.Juni. Der Mann verabschiedet sich heute nach dem Match beim Hamburger SV mit der Vizemeisterschaft vom Club, hinterlässt seinem Nachfolger Dietmar Herhaus (TuS Köln) eine mächtige Hypothek. Rein sportlich, aber auch bei der Bindung an das Team. Nicht umsonst präsentierte sich Spielführerin Inka Grings mit einem markanten T-Shirt ("Danke Trainer"). Krust wurde mit dem Club Pokalsieger (1998), nahm am Cup-Endspiel teil (1999, 2003), wurde Deutscher Meister (2000), Vize-Champion (1997, 1999, 2005). Noch Fragen? Das 5:0 gegen Crailsheim sorgte gleichzeitig dafür, dass Reviernachbar SG Schönebeck in der Liga bleibt. FCR-Boss Ferdi Seidelt: "Saisonziel war, näher zur Spitze aufzurücken. Dass wir jetzt schon dran sind, ist phantastisch. Kompliment an die Mannschaft und alle, die daran Anteil haben." Krust, in Personalunion Sportlicher Leiter, eingeschlossen, auch wenn die Trennung bekanntlich nicht unbedingt das Attribut "einvernehmlich" verdient. Seidelt spricht von "wertvoller Arbeit" des Trainers. Der 61-Jährige animierte sogar eine Linda Bresonik dazu, im Crailsheim-Match Flagge zu zeigen, obwohl diese zusammen mit Partnerin Inka Grings zuletzt - ungewollt - mit ihrem Liebesleben "fach"-gerecht die Gazetten bestimmte. Bresonik, emotional angeschlagen, winkte in den letzten Wochen ab, spekulierte auf ein Karriereende. Eine Unkerei, die der Vergangenheit angehört. Das musste auch Didi Schacht, neuer Trainer in Bad Neuenahr, erfahren, der sich im Abwerben probierte und sich eine Abfuhr einhandelte. Das gilt natürlich nicht für Hermann Tecklenburg. Bei dessen GmbH aus Straelen ist die Nationalspielerin seit dem 1. Mai die neue Assistentin des Geschäftsführers Sven Rickes. Im übrigen neben Rekordnationalspielerin Martina Voss (gleichzeitig die Tecklenburg-Lebensgefährtin) und FCRs U19-Weltmeisterin Simone Laudehr. Die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau Bresonik: "Neben dem Sport ist es enorm wichtig, dass ich mich auch beruflich immer weiter entwickeln kann. Deshalb führte ich auch vor einigen Monaten ein Gespräch mit Hermann Tecklenburg, der sich schon seit vielen Jahren für den Frauenfußball engagiert und uns in verschiedenster Form unterstützt. Es warten neue Herausforderungen, auf die ich mich auch sehr freue." RS wies bereits auf die prickelnde Lage der Zweitvertretung hin: TuS Köln - mit dem zukünftigen Cheftrainer Herhaus - liegt drei Spieltage vor Schluss drei Zähler vor dem FCR 2001 II, so dass es am Sonntag, 22. Mai, 15 Uhr "zu einem echten Endspiel" (Seidelt) zwischen Primus Köln und dem FCR kommt! Der Gewinner wird auf jeden Fall ganz oben stehen. "Für Köln wäre der Aufstieg in die 2. Bundesliga vorzeitig so gut wie sicher", meint Seidelt. Für Duisburg, das für die Strukturarbeit unbedingt hoch will, hieße es im Heimspiel gegen Moers (29. Mai, 15 Uhr) und im Saisonfinale beim Tabellenletzten TuRa Dieringhausen (12. Juni, 11.30 Uhr) Nerven zu bewahren.
FCR DUISBURG: Herhaus-Hypothek: Krust-Abschied
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