Blickt Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß in die Zukunft, dann sieht er nach eigenen Angaben vorwiegend dunkle Wolken am Horizont. "Auf Dauer sind wir mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten international nicht mehr konkurrenzfähig. Gegen so eine Wirtschaftskraft wie die von Chelsea haben wir keine Chance", sagte Hoeneß vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen die Engländer am Dienstag (20.45 Uhr/live bei Premiere und SAT.1) in einem Interview.
Wenn etwa Chelsea-Eigner Roman Abramowitsch entscheiden sollte, "auch weiterhin 50 oder 100 Millionen Euro in den Klub zu pumpen, dann wird es diesmal eine der letzten Chancen sein, uns durchzusetzen", erklärte der Bayern-Manager weiter.
Vereine wie Chelsea, der AC Mailand, Juventus Turin, Real Madrid oder der FC Barcelona würden pro Jahr für die Fernsehrechte zwischen 60 und 80 Millionen Euro mehr bekommen, rechnete Hoeneß vor: "Wenn das so bleibt, bin ich skeptisch für den gesamten deutschen Fußball."
Juve mit 400 Millionen Euro mehr in der Kasse?
"Juve" etwa werde laut Hoeneß nach jetzigem Stand in fünf Jahren 400 Millionen Euro mehr als der FC Bayern in der Kasse haben, "da können wir nicht mehr mithalten, und das wird in den nächsten Jahren auch sportlich zu spüren sein".
Hoeneß, der deshalb schon länger wesentlich höhere TV-Gelder in Deutschland fordert, will an der Philosophie des FC Bayern dennoch "nie" etwas ändern: "Wir investieren das Geld, das wir auch erwirtschaftet haben. Das machen wir seit 25 Jahren so - und zwar erfolgreich. Der FC Bayern ist auch international einer der ganz wenigen Klubs, die immer profitabel waren. Und darauf bin ich stolzer als auf alle sportlichen Erfolge."