Der Streit um den Wechsel von Mimoun Azaouagh vom Aufsteiger FSV Mainz 05 zu Schalke 04 scheint zu eskalieren: Wie jetzt bekannt wurde, weigern sich die Schalker nach wie vor, die schon seit dem 31. Januar fällige Ablöse zu bezahlen. Der aktuelle Tabellenführer hat jetzt sogar einen Anwalt eingeschaltet. Dieser ließ, nach Angaben einer Mainzer Pressemitteilung, dem Aufsteiger einen Brief zukommen, in dem die Königsblauen den Transfervertrag von Junioren-Nationalspieler Azaouagh anfechten. Azaouagh war im Winter vom FSV zum Titelkanditaten gewechselt, hat jedoch bis heute aufgrund einer Verletzung noch kein Spiel für seinen neuen Klub absolviert.
Der Anwalt behauptet nach Darstellung der Gegenseite, Mainz habe beim Transfer des Spielers nicht über den vollen Umfang seiner Knieverletzung informiert, und unterstellt den 05ern "arglistige Täuschung". Der FSV fordert seit Wochen von den "Königsblauen" die Überweisung der vereinbarten Ablösesumme von 700.000 Euro. Schalke beharrt allerdings darauf, dass die Verletzung des Mittelfeldspielers noch aus seiner Zeit in Mainz stamme und verweigerte deshalb bisher die Zahlung.
FSV-Manager Heidel: "Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen Bundesligaklubs"
FSV-Manager Christian Heidel reagierte erbost auf den Vorstoß der Schalker. "Ich hätte nicht gedacht, dass sich ein Klub wie Schalke 04 mit diesen Methoden vor seiner Zahlungsverpflichtung drücken will. Das empfinde ich als Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen Bundesligaklubs", sagte Heidel: "Beim Transfer ist von unserer Seite alles korrekt abgelaufen. Schalke 04 hat noch im vergangenen Dezember vom operierenden Arzt Dr. Eichhorn, dem bundesweit anerkannten Fachmann aus Straubing, die komplette Dokumentation der Verletzung erhalten. Danach war der Spieler nur noch bei Schalke 04 in medizinischer Behandlung. Dem Spieler wurde am 19. Januar von den Vereinsärzten des FC Schalke 04 die Sporttauglichkeit attestiert." Mainz 05 werde nun über seine Anwälte die Zahlung der Transfersumme einfordern.