Die Bundesligisten Borussia Dortmund und Schalke 04 sind wegen ihrer Finanzpolitik erneut in die Schusslinie geraten. Aufsichtsratschef Werner Altegoer vom Liga-Konkurrenten VfL Bochum griff die Revier-Nachbarn scharf an. Gleichzeitig gab er Bochums Trainer Peter Neururer Rückendeckung. "Natürlich hätten auch wir mit Investoren oder diversen Geldinstituten wegen einer Anleihe oder eines Kredits verhandeln können. Doch was hat ein Verein davon?", erklärte Altegoer im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung: "Was hat Dortmund davon, dreimal Meister und Champions-League-Gewinner zu sein, wenn jetzt die Insolvenz und der Ruin drohen?"
"Lizenzierungsverfahren offenbar lückenhaft"
Auch die Schalker Schechter-Anleihe müsse man verbieten, wobei er noch einen Unterschied zwischen Dortmund und Schalke sehe, weil Schalke seine Grundwerte, seine Immobilien, sein Tafelsilber nach seinem Wissen noch nicht verkauft habe. Über das Lizenzierungsverfahren im deutschen Fußball meinte Altegoer: "Wir haben das beste Lizenzierungsverfahren in ganz Europa, aber es ist offenbar lückenhaft. Der BVB ist mit Spielern angetreten, die er wegen seiner wirtschaftlichen Situation eigentlich nicht hätte kaufen dürfen. Das ist eine klare Verzerrung des Wettbewerbs."
Peter Neururer genießt hingegen auch weiterhin sein Vertrauen. "Wir haben das Thema Trainer offen und ausführlich diskutiert, wobei der Vorstand und der Aufsichtsrat keinen gesehen haben, der es besser machen könnte als Peter Neururer", meinte der VfL-Boss. Zu einem möglichen Abstieg sagte Altegoer: "Er würde den Verein zwar nicht in seiner Existenz bedrohen, doch er würde uns sportlich um Jahre zurückwerfen. Ein Abstieg wäre mit einer Mindereinnahme von 15 bis 16 Millionen Euro verbunden.