Nach einem ersten Vorbereitungscamp am Tegernsee brach die Auswahl von Trainer Horst Hrubesch Mittwoch zum zweiten und letzten Trainingslager vor der bevorstehenden Europameisterschaft ins niedersächsische Barsinghausen auf.
Mit dabei: Marcel Schmelzer und Mats Hummels. Die beiden Dortmunder schafften den Sprung in den endgültigen EM-Kader und starten damit am 15. Juni in das größte Turnier ihres Jahrgangs.
Foto: firo.
„Ich war schon überrascht, als ich am letzten Tag am Tegernsee erfahren habe, dass ich dabei bin“, gesteht U21-Neuling Schmelzer freimütig. Erst einmal, beim Test gegen Weißrussland, trug der 21-Jährige bislang das Nationaltrikot. Doch dabei hinterließ er offenbar einen so guten Eindruck, dass Hrubesch in Schweden auf die Dienste des früheren Magdeburgers nicht verzichten wollte und ihn trotz seiner relativen Unerfahrenheit nominierte.
Für Schmelzer bedeutet das zwar, dass er Überstunden schieben muss, während die meisten seiner Kollegen schon in der Sonne liegen. Aber der Linksverteidiger nimmt diese Arbeitsverlängerung erwartungsgemäß gelassen: „Ach, es gibt für mich gar nichts Schöneres, als bei der EM dabei zu sein. Dafür verzichte ich gerne auf ein paar Urlaubstage.“
Doch nicht nur seinen Urlaub, sondern auch die Gespräche mit dem BVB über seine Zukunft musste Schmelzer erst einmal vertagen. Eine Tatsache, die dem Außenverteidiger spürbar unangenehm ist: „Es klingt ein bisschen blöd, weil ich immer sage, dass bald eine Entscheidung fällt. Aber ich habe selbst nicht damit gerechnet, bei der EM aufzulaufen und es sich dadurch wieder verschieben würde. Jetzt warten wir das Turnier ab und unterhalten uns danach weiter.“
Eile ist derzeit auch noch nicht geboten, denn der Vertrag des zwölffachen Bundesliga-Profis läuft noch ein Jahr. Doch schon jetzt ist für Schmelzer klar, wohin seine Tendenz geht: „Ich möchte nicht weg vom BVB. Aber ich möchte auf jeden Fall spielen. Wie wir das machen, müssen wir noch klären.“
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Ungeklärt ist bekanntlich auch noch die Zukunft von Kevin-Prince Boateng. Der 22-Jährige war von Hrubesch eigentlich fest für die EM eingeplant, musste wegen eines Knochenödems im Sprunggelenk jedoch kurzfristig absagen. Und auch der BVB erteilte ihm mittlerweile eine Absage: Nach aktuellem Stand muss er zurück nach England, das endgültig letzte Wort scheint in dieser Angelegenheit allerdings noch nicht gesprochen worden zu sein. Doch so oder so: Das Pech bleibt dem Mittelfeldspieler - wie es scheint - weiterhin treu.