Für Borussia Dortmund kommt es zur Zeit wirklich knüppeldick. Der Klub muss neben fehlenden Millionen möglicherweise bald auch einen neuen Trainer suchen. Der zu Saisonbeginn von Feyenoord Rotterdam zum BVB gewechselte Niederländer Bert van Marwijk macht sich offenbar ernsthafte Gedanken um seine Zukunft.
"Ich bin immer noch sehr motiviert und immer noch sehr gerne hier. Aber ich denke natürlich über meine Situation nach", sagte van Marwijk am Donnerstag: "Ich will in der nächsten Woche ein Gespräch mit dem Präsidenten führen. Ich will wissen, wie es aussieht und ob es Perspektiven gibt." Am kommenden Sonntag wird voraussichtlich der frühere BVB-Chef Reinhard Rauball seinen Nachfolger Gerd Niebaum wieder ablösen, der nach heftiger Kritik an seiner Person seinen Posten zur Verfügung gestellt hat.
Van Marwijks Vertrag läuft eigentlich noch bis 2006. "Als ich hierher kam, wusste ich, dass es einen Motorschaden gibt. Dass er aber so groß ist, das habe ich nicht gewusst", meinte er.
Nur noch drei Punkte bis zum Abstiegsrang
Die Borussia, die angesichts von Verbindlichkeiten in Höhe von 118 Millionen Euro in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt, belegt in der Bundesliga vor der Partie am Samstag in Kaiserslautern (17.30 Uhr/live bei Premiere) mit gerade drei Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz Rang zwölf. Nach dem Verpassen der direkten UEFA-Cup-Qualifikation Ende der vorigen Saison hatten die Dortmunder auch im UI-Cup die Chance verpasst, im internationalen Geschäft mitzumischen.
Die derzeitige sportliche Misere hängt teilweise auch mit den großen Verletzungsproblemen der Westfalen zusammen. Inklusive des Tschechen Tomas Rosicky, der nach seinem Kurzeinsatz im DFB-Pokal in Hannover weiterhin von Rücken- und Muskelschmerzen geplagt wird, und Lars Ricken (Muskelprobleme) stehen gleich 14 BVB-Spieler nicht zur Verfügung. Der Franzose Ahmed Madouni, der zuletzt bei seinem schwer erkrankten Vater weilte, kehrt zwar nach Dortmund zurück, hat aber zwei Wochen nicht trainiert. "Vielleicht spiele ich ja selber mit", scherzte van Marwijk, früher selbst Verteidiger.