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Schalke: Magath wird Trainer und Manager (Update)
Vier-Jahres-Vertrag für 55-Jährigen

Schalke: Magath wird Trainer und Manager (Update)
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Das Verwirrspiel ist beendet: Felix Magath kehrt Tabellenführer VfL Wolfsburg den Rücken und soll ab der kommenden Saison als Alleinherrscher bei Schalke 04 die Königsblauen zu altem Glanz führen.

90 Minuten, nachdem die "Wölfe" die Trennung des Erfolgscoaches zum 30. Juni bekannt gegeben hatten, bestätigte Schalke auf einer Pressekonferenz am Mittwochmittag die Verpflichtung des 55-Jährigen. Wie in Wolfsburg erhält Magath auch beim S04, der seit nunmehr 51 Jahren die achte deutsche Meisterschaft herbeisehnt, als Trainer, Manager und Mitglied des Vorstands eine immense Machtfülle. Sein Vertrag läuft bis 30. Juni 2013.

"Ich bin froh und stolz, dass wir ihn gewinnen konnten. Er ist die erstklassige Lösung, die ich angekündigt hatte. Ich glaube, wir haben eine gute Zukunft", sagte Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies. Der Fleischfabrikant aus Rheda will trotz der Verpflichtung Magaths, der für "den gesamten sportlichen Bereich" verantwortlich sein soll, auch Sportdirektor Horst Heldt vom Ligarivalen VfB Stuttgart nach Gelsenkirchen locken: "Dieser Verein ist so groß, dass wir auch für ihn Verwendung hätten."

VfB-Präsident Erwin Staudt schloss allerdings bereits aus, Heldt eine Freigabe zu erteilen. "Ich bin froh, dass die Entscheidung endlich heraus ist, auch wenn ich über die Umstände nicht glücklich bin", sagte Magath am Mittwochmittag in einer knapp zehnminütigen Erklärung vor Pressevertretern in Wolfsburg: "Nach fairen Gesprächen mit dem VfL-Aufsichtsrat haben wir uns schon vor Wochen für die Trennung entschieden. Allerdings bedaure ich, dass der Wechsel zu Schalke, wo ich bei Clemens Tönnies im Wort stehe, so früh publik geworden ist."

Am Morgen hatte der Coach die VfL-Mannschaft über die bevorstehende Trennung informiert. "Ich glaube, es gibt gute Gründe für meine Entscheidung. Aus meiner Sicht sind die Ziele, die ich zu Beginn meines Engagements mit dem VfL-Aufsichtsrat vereinbart habe, erreicht. Es war geplant, die Mannschaft nach oben zu bringen und dort zu halten. Es war für niemanden vorherzusehen, dass uns das innerhalb von nur zwei Jahren gelingt", sagte Magath.

Derweil ist die Zukunft der Schalker Interimstrainer Mike Büskens, Youri Mulder und Oliver Reck offen. Tönnies betonte, dass alle drei einen Platz auf Schalke haben, "solange sie wollen". Nähere Angaben zu Magaths Trainerstab wurden am Mittwoch noch nicht gemacht. Nach der katastrophalen Saison mit der Entlassung von Manager Andreas Müller und Trainer Fred Rutten hütete sich Tönnies, die Ziele des Klubs zu hoch zu hängen: "Wir gehen nicht davon aus, dass es sofort nach oben geht. Es kann eine Durststrecke geben."

clemens tönnies

Am Ende des ersten Vertrags von Magath solle der Klub "im oberen Feld der Bundesliga mitspielen" - von Meisterschaft kein Wort: "Sonst heißt es wieder, Schalker sei der Chaos-Klub, der er nicht ist." Tönnies, der hervorhob, Magath im Alleingang nach Schalke gelotst zu haben, war sich angeblich schon "fast zeitgleich" mit der Trennung von Müller am 9. März mit dem Wolfsburger Trainer einig. Nachdem er Magath "emotional aufgeladen" hatte, habe es auf einem Bauernhof eine "Handschlagvereinbarung" mit Magath gegeben.

Mit anderen Kandidaten, unter ihnen auch Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn ("ein guter Junge"), habe er nur deshalb noch verhandelt, weil es noch keine schriftliche Vereinbarung mit Magath gegeben habe. Auf Wunsch des Wolfsburger Trainers sei nach der "vor einigen Tagen" getroffenen endgültigen Übereinkunft Stillschweigen vereinbart worden, damit sich Wolfsburg weiter auf den Titelkampf konzentrieren kann. Doch der öffentliche Druck war vier Spieltage vor Saisonende für beide Klubs zu groß geworden. Der Grund für einen Wechsel Magaths vom derzeitigen Tabellenführer und möglichen neuen deutschen Meister Wolfsburg ins Ruhrgebiet liegt für Tönnies auf der Hand: "Wolfsburg ist nicht Schalke."

Magath soll sich bereits mit den Schalker Finanzplanungen einverstanden erklärt haben. Tönnies bestritt, dass der 55-Millionen-Etat um etwa 20 Millionen Euro reduziert werden soll, wenn Schalke wie erwartet die internationalen Startplätze verfehlt. Präsident Josef Schnusenberg sprach von 8 bis 10 Millionen Euro, die eingespart werden sollen. Magath wolle "intensiv die Jugendarbeit voranbringen" und ein junges Team mit "erfahrenen Spielern ergänzen", sagte Tönnies. In Wolfsburg war es in zwei Jahren unter Magath stets bergauf gegangen, während Schalke die entgegengesetzte Richtung einschlug.

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