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Gladbach: 1:1-"Niederlage" gegen Bielefeld
"Endspiel" ohne Sieger

Gladbach: 1:1-"Niederlage" gegen Bielefeld
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Der Vorhang zu und alle Fragen offen.

In seiner Eigenschaft als "Schicksalsspiel" war man eigentlich geneigt, der Begegnung zwischen Borussia Mönchengladbach und Arminia Bielefeld die ein oder andere Antwort im Abstiegskampf abzuringen. Dumm nur, wenn in einem vermeintlichen "Endspiel" am Ende kein Sieger auszumachen ist. Stattdessen liest sich die Situation im Tabellenkeller nach dem 1:1 (1:1) noch vertrackter. Mit einem Blick auf den Überraschungserfolg von Energie Cottbus kann das Remis vor allem die Gastgeber nicht zufriedenstellen. Daher machte Gladbach-Coach Hans Meyer nicht viel Aufhebens und deklarierte das Remis kurzerhand als "Niederlage". Schon unter der Woche wolle er Anzeichen bei seiner Mannschaft ausgemacht haben, "dass sie mit der Situation nicht umgehen kann."

Dabei ließ sich die Vorstellung der "Fohlenelf" vor 50.108 Zuschauern eigentlich ganz vielversprechend an. Vor allem Karim Matmour, der als einzige Spitze auflief, sorgte in der Bielefelder Hintermannschaft wiederholt für Aufruhr. So auch in der 12. Minute, als er die Borussen mit 1:0 in Führung brachte. Der Löwen-Anteil am Treffer ging allerdings auf Alexander Baumjohanns Konto, der sich in der Arminen-Defensive bei seinem feinen Solo lediglich verduzten Zuschauern gegenüber sah und Matmour mustergültig bediente.


Schleierhaft blieb jedoch auch in der Aufarbeitung des Matches, warum das Spiel der Borussen plötzlich einen Bruch erlitt. Zunächst nivellierten sich die Gladbacher noch an das schwache Niveau der Gäste, ehe diese sogar plötzlich stärker aufkamen. Wenn auch mit etwas Glück, wussten die Ostwestfalen die Schwächeperiode der Hausherren jedenfalls zu ihren Gunsten zu nutzen. Einen kraftvollen Kontervorstoß von Thorben Marx klärte Patrick Paauwe in die Beine von Robert Tesche, der seiner Serie von vergebenen Großchancen mit dem Ausgleich ein Ende bereitete (32.), auch wenn der Youngster den Assistpunkt seinem Teamkollegen zuschrieb. "Ich glaube, der Ball kam schon vom Thorben. Wichtiger ist aber, dass wir den Punkt mitgenommen haben, denn verlieren hätten wir hier nicht dürfen. Auf dieser Leistung können wir gegen Stuttgart aufbauen." Die schlechte Kunde vom Sieg der Lausitzer gegen den Tabellenführer hatte ihn zu diesem Zeitpunkt natürlich längst ereilt. Sein schmallippiger Kommentar: "Das ist natürlich schade."

Zumal am Ende sogar ein "Dreier" im Borussenpark möglich gewesen wäre. In der Schlussphase gaben die "Fohlen" das Heft aus der Hand und konnten sich gegen defensive Bielefelder, die mit Chris Katongo nur einen nominellen Stürmer in der Anfangself aufboten, kaum eine echte Torchance erspielen. Das musste auch Borussen-Kapitän Filip Deams einräumen: "Wir haben alles versucht, aber es nicht geschafft, uns klare Gelegenheiten rauszuspielen. Bielefeld hat hinten richtig gut gestanden und wir haben es nicht geschafft, das spielerisch zu lösen. Natürlich ist das Resultat enttäuschend."

Zwischen all den ganz bestimmt oder zumindest irgendwie Enttäuschten, bemühte sich Arminen-Coach Michael Frontzeck, Zuversicht auszustrahlen: "Die Mannschaft ist nach dem 0:1 gut zurückgekommen, wir haben wenig zugelassen. Es ist jetzt an uns, zuhause in die Punkte zu kommen, auch wenn es gegen nicht gerade schwächelnde Stuttgarter geht." Somit diente der Erfolg der Konkurrenz wenigstens noch als Blaupause für einen möglichen Heimdreier in der kommenden Woche. Frontzeck gab sich jedenfalls kämpferisch: "Wenn Cottbus Wolfsburg schlagen kann, dann können wir auch Stuttgart schlagen."

Doch auch Meyer hat trotz des Resultats die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Wir werden die Flinte erst ins Korn werfen, wen rein rechnerisch nichts mehr möglich ist." Und den Überraschungserfolg der Konkurrenz hatte er ohnehin auf dem Zettel. "Als ich gestern in der Zeitung gelesen habe, dass die Bayern schon die Meisterschaft verspielt haben sollen, habe ich mit Manfred Stefes (Co-Trainer Borussia Mönchengladbach, Anm. d. Red.) gewettet, dass Wolfsburg in Cottbus keinen Punkt holt." Wer am Ende die Klasse hält, wer in der Relegation nachsitzen muss und wer am Ende den Gang in die Zweite Liga antreten muss, das wusste selbst Meyer nicht zu beantworten. Antworten gibt es also wohl erst, wenn der letzte Vorhang fällt, am 34. Spieltag.

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