Geburtstagskind Gerald Asamoah hat Trainer Ralf Rangnick einen erfolgreichen Bundesliga-Einstand bei Schalke 04 beschert und dem VfL Bochum einen weiteren Nackenschlag verpasst. Der Nationalspieler, der am Sonntag 26 Jahre alt wurde, war beim 3:2 (3:0)-Sieg der "Königsblauen" im Revier-Derby gegen den Nachbarn der überragende Akteur auf dem Platz.
Asamoah erzielte vor 61.524 Zuschauern in der ausverkauften Arena AufSchalke das Führungstor (10.) und bereitete die weiteren Treffer der Gastgeber durch Levan Kobiaschwili (13.) sowie Lincoln (44.) mustergültig vor. Für die Bochumer, die drei Tage nach dem bitteren UEFA-Cup-Aus gegen Standard Lüttich erst in der zweiten Halbzeit ins Spiel kamen, verkürzten der eingewechselte Zvjezdan Misimovic (50.) und Raymond Kalla (65.) zwar noch einmal. Ihre erste Auswärtsniederlage konnten die Gäste jedoch trotz Überzahl in den letzten elf Minuten nach einer umstrittenen Gelb-Roten Karte gegen Lincoln (Spielverzögerung) nicht mehr verhindern.
Schalke springt auf Rang sieben
Die Gelsenkirchener, bei denen Rangnick erstmals seit dem 6. März (mit Hannover 96 0:1 bei Borussia Mönchengladbach) wieder auf einer Bundesliga-Trainerbank saß, katapultierten sich durch den dritten Heimsieg vom 16. auf den siebten Tabellenplatz und sind erstmals in der laufenden Saison vor ihren Rivalen Borussia Dortmund und Bochum wieder die Nummer eins im Revier.
Die Gastgeber, die auf den Rot-gesperrten Ailton sowie den erkrankten Marcelo Bordon verzichten mussten, erwischten einen Start nach Maß. Asamoah schloss eine Kombination über den starken Kobiaschwili und Mladen Krstajic mit seinem dritten Saisontor ab. Nur drei Minuten später legte das Geburtstagskind, das sein stärkstes Spiel für Schalke bestritt, Kobiaschwili zu dessen ersten Bundesliga-Tor für die "Knappen" auf. Bei Schalkes drittem Treffer brillierte Asamoah mit einem Solo über das halbe Spielfeld und ließ dabei gleich drei Bochumer stehen. Seine Vorlage verwertete Lincoln.
Nach dem Seitenwechsel traten die Bochumer, bei denen der verletzte Dariusz Wosz (Beckenprellung) fehlte, wie verwandelt auf. Die Verunsicherung nach dem bitteren Europapokal-K.O., die in der ersten Hälfte fast bei jeder Aktion spürbar war, schien verflogen. Der zur Pause eingewechselte Misimovic nutzte eine der vielen Unaufmerksamkeiten in Schalkes Abwehr und überwand völlig frei Torhüter Frank Rost. Die Spannung stieg weiter, als Kalla gar auf 2:3 verkürzte. Nur vier Minuten später verpasste Mittelstürmer Vratislav Lokvenc den Ausgleich, weil Rost mit einer Glanzparade rettete. Auch gegen Tommy Bechmann musste der frühere Bremer im Schalker Tor sein ganzes Können aufbringen (74.).