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BVB: Löwe Homm fehlen die Zähne

BVB: Löwe Homm fehlen die Zähne
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Der Löwe brüllt laut, allerdings fehlen ihm die Zähne, um tatsächlich zuzubeißen. Florian Homm, der sich vor rund zwei Wochen entschlossen hat, BVB-Aktien zu erwerben und der nun rund 11,2 Prozent des Gesamtpakets stolz sein Eigen nennen darf, haut seitdem mächtig und vor allem lautstark auf den Putz.

Der Löwe brüllt laut, allerdings fehlen ihm die Zähne, um tatsächlich zuzubeißen. Florian Homm, der sich vor rund zwei Wochen entschlossen hat, BVB-Aktien zu erwerben und der nun rund 11,2 Prozent des Gesamtpakets stolz sein Eigen nennen darf, haut seitdem mächtig und vor allem lautstark auf den Putz. Auf der einen Seite preist er das schwarz-gelbe Wertpapier, bei dem Nomen nicht Omen ist, da es seit seiner Platzierung vor fünf Jahren permanent an Wert verloren hat, als lukratives Spekulationsobjekt an. Auf der anderen Seite droht er unverhohlen den Dortmunder Verantwortlichen mit deren Auswechselung. Sein erstes Anliegen ist durchaus verständlich, denn schließlich will der 44-Jährige mit den Borussen Geld verdienen und das kann er nur, wenn dem abgeschlafften Kurs neues Leben eingehaucht wird. Dementsprechend propagiert er einen Anstieg um bescheidene 100 Prozent. In den nächsten zwölf bis 24 Monaten sollte seiner Auffassung nach die Fünf-Euro-Grenze durchbrochen werden. Positiv trommeln gehört zum Börsengeschäft, die potenziellen Anleger sollen zum Zugreifen ermuntert werden, die Nachfrage übersteigt das Angebot, der Kurs steigt und Homm kann sich genüsslich zurücklehnen und die wundersame Mehrung seines Vermögens genießen. Sollte allerdings jemand Bedenken haben und seine Spargroschen lieber nicht in die BVB-Aktien investieren wollen, dann muss ihm klar gemacht werden, dass diese Zweifel unbegründet sind, da Hindernisse locker aus dem Weg geräumt werden. Die heißen Dr. Gerd Niebaum, BVB-Präsident, und Michael Meier, BVB-Manager. Homm: "Wenn es nicht läuft, dann muss man reagieren." Und wie? "Es geht bei einem Fußballverein nicht um das Ego einzelner Menschen. Es geht um Business. Ich bin am operativen Geschäft nicht interessiert. Aber ich kenne Leute, die dazu befähigt sind und das können." Wie schön für den mehrfachen Millionär, dass sich in seinem Bekanntenkreis so feine Menschen befinden, doch im Fall Borussia Dortmund werden sie wenig hilfreich sein. Nicht ohne Grund haben sich die Schwarz-Gelben bei der Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft für eine KGaA entschieden. Nur noch einmal kurz zur Erinnerung: Die Grundform ist eine Kommanditgesellschaft, die aus einem Komplementär und einem Kommanditisten besteht. Nur der Komplementär hat die alleinige Entscheidungsgewalt, also das Sagen, der Kommanditist ist lediglich der Geldgeber und muss sonst, wenn auch manchmal zähneknirschend, die Geschäftspolitik des Komplementärs hinnehmen. Die Aktiengesellschaft ist im BVB-Fall der Kommanditist, sprich die Aktionäre. Der Komplementär wiederum der Verein Borussia Dortmund in Form einer GmbH. Daraus folgt schlüssig: Selbst wenn Herr Homm alle BVB-Aktien aufkaufen würde, müsste er das Abnicken, was Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier entscheiden. Denn die beiden Verantwortlichen sind die Geschäftführer der clubeigenen GmbH. Das weiß natürlich auch Homm, daran gibt es nicht den geringsten Zweifel. Aber wenn der Kurs nach oben gepuscht werden soll, also Leute zum Kauf der Aktie animiert werden sollen, dann dürfen auch psychologische Hilfsmittel aus der Schatulle gekramt werden. Verdammt schade, dass nun ausgerechnet Borussia Dortmund im Mittelpunkt des äußerst unerfreulichen Spekulations-Spektakels steht. Daran trifft Homm allerdings keine Schuld, denn die Voraussetzung für seinen Einstieg, sprich den gigantischen Schuldenberg von rund 150 Millionen Euro und dem damit verbundenen Kurssturz, haben andere zu verantworten, nämlich hauptsächlich Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier.

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