Die vielleicht wichtigste Neuerung: Es wird wieder Wert auf die Jugend- und Nachwuchsarbeit gelegt.

Setzt auf die Jugen: BVB-Coach Klopp (links, mit Kevin-Prince Boateng, Foto: firo).
Unter Klopps Vorgängern Jürgen Röber und Thomas Doll hatten es die heranwachsenden Borussen noch schwer, sich einen Platz im Profikader zu ergattern. Nuri Sahin, der gemeinhin zu den größten Talenten Europas gezählt wird, wurde von Doll gar zu Feyenoord Rotterdam verscheucht, weil der Ex-Hamburger keine Verwendung für den damals gerade mal 18-jährigen Mittelfeldspieler hatte.
Mittlerweile kickt Sahin wieder für den BVB und hat sich zu einer ernsthaften Alternative für die Startelf entwickelt. Doch Sahin ist nur eins von zahlreichen Beispielen, die unterstreichen, dass hinter dem Satz von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Stars künftig nicht zu kaufen, sondern zu machen, mehr steckt als der allgemeine Sparzwang in Zeiten der Wirtschaftskrise.
Marcel Schmelzer, Yasin Öztekin und Christopher Kullmann rückten bereits aus der „Zwoten" zu den Profis auf, doch in der von BVB-Jugendkoordinator geleiteten Nachwuchsabteilung lauern noch mehr Youngster auf ihre Chance.
RevierSport stellt die fünf größten Talente, die sich derzeit in Borussias Nachwuchsteams tummeln und schon bald zum Profiteam zählen dürften, vor.
Marc Hornschuh (18): Der Innenverteidiger und Kapitän der deutschen U18-Nationalmannschaft ist aktuell eine feste Stütze des Dortmunder U19-Bundesliga-Teams. Der beidfüßige Kicker begann seine Laufbahn beim TuS Körne und hat sich beim BVB mittlerweile einen Profivertrag bis zum 31. Juni 2013 erspielt. Bereits jetzt trainiert der angehende Abiturient so oft es geht beim Team von Jürgen Klopp mit und soll dabei behutsam an die Bundesliga herangeführt werden.
Marco Stiepermann (18): Genau wie sein U19-Teamkollege Hornschuh schnürt auch der Offensivallrounder die Schuhe für Deutschlands U18-Auswahl. Mit acht Toren und drei Vorlagen gehört der Linksfuß zu den effektivsten Spielern in der BVB-A-Jugend, die aktuell den ersten Rang in der Bundesliga West belegt. Schon bald wird es auch mit ihm Gespräche über einen Profivertrag geben.
Daniel Ginczek (17): Der Stürmer sorgte bereits in Dortmunds B-Jugend für Furore und erzielte im vergangenen Jahr 26 Tore in 25 Spielen. In diesem Jahr setzte er diesen Trend in der U19 (7 Tore/ 14 Einsätze) und der BVB-Zweitvertretung (3/6) fort. Neben seinem Torriecher überzeugt der 1,88 Meter große Angreifer vor allem durch seine Cleverness und den geschickten Einsatzes seines bulligen Körpers. Der Lohn: Ein Profivertrag bis 2012.
Julian Koch (18): Der vielseitig einsetzbare Defensivspezialist profitierte von den guten Leistungen seiner Kollegen und stieß im Sommer zum Regionalliga-Team von Trainer Theo Schneider. Obwohl er noch ein Jahr in der A-Jugend spielen könnte, passte sich der blonde Schlacks schnell ans Senioren-Niveau an. Zuletzt überzeugte er beim 7:0-Erfolg über Elversberg als Rechtsverteidiger mit Offensivdrang. Nicht zu Unrecht spekulierte sein Coach hinterher: „Ich könnte mir vorstellen, dass Julian auch bald einen Profivertrag bekommt."
Mario Götze (16): Der vielseitig einsetzbare Offensivspieler spielt in Dortmunds A-Jugend und erzielte dort fünf Treffer in zehn Spielen. Als Kapitän der U17-Nationalmannschaft übernimmt der nur 1,71 Meter große Rechtsfuss zudem schon früh Verantwortung. Am Freitag durfe der Youngster das erste Mal für das Profi-Team von Jürgen Klopp auflaufen und erzielte im Test gegen den Oberligisten Eintracht Nordhorn promt ein Tor.