Denn trotz aller schlechten Vorzeichen hatte der Mittelfeldspieler darauf gehofft, dass gegen die Bayern eine Überraschung möglich ist. Um so bitterer die 90 Minuten.
Dabei hätte die Partie beinahe ohne Bochums besten Torschützen stattgefunden. Beim Training am Donnerstag nämlich verdrehte sich der Hüne bei einem Zweikampf mit Philipp Bönig das Knie. Doch am Freitag trainierte er bereits wieder und ging auch gestern über die volle Distanz. Fast hätte er auch die Weichen gestellt für ein offenes Spiel. Doch nachdem er sich herrlich im Strafraum der Münchener durchsetzte, kam er gerade noch zum Schuss, aber Michael Rensing reagierte fantastisch und machte die einzige Bochumer Großchance zunichte. Dabrowski: "Das hat er richtig gut gemacht."
Gut fand Christoph Dabrowski vom VfL nur die ersten 20 Minuten: "Da haben wir kompakt gestanden und nicht viel zugelassen." Doch mit zunehmender Spieldauer und erst recht nach dem 0:1 machte sich nicht nur beim Kapitän der Eindruck breit: "Da kam immer ein Tick zu wenig von uns." Und kritisch schob er hinterher: "Wir hätten viel mehr nach vorne investieren müssen." Doch dazu kam es nicht. Dabrowski: "Und nach der roten Karte sind wir nur noch hinterher gehechelt."
Für Dabrowski, der nach der Roten Karte für Pfertzel in die Innenverteidigung rückte, war der Positionswechsel nichts Neues. "In Hannover ist uns das auch mal passiert. Da hatten wir plötzlich keinen Innenverteidiger mehr und ich musste aushelfen." Doch auch der nach hinten beorderte Kapitän konnte die Treffer zwei und drei nicht verhindern: "Wir waren leer, das war am Ende sicher auch ein mentales Problem."
Doch so offen wie sich der Kapitän nach dem Spiel gab, so kämpferisch blickt er nach vorne: "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir am Freitag in Mönchengladbach eine ganz andere Mannschaft erleben werden. So ein Rückschlag, zumal gegen einen so starken Gegner, kann immer passieren. Jetzt müssen wir darauf eine Reaktion zeigen, auch wenn uns jetzt wieder ein Innenverteidiger weggebrochen ist."