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VfL: gegen den Rekordmeister ohne Chance - Rot für Pfertzel
Nur Respekt, kein Glaube

VfL: gegen den Rekordmeister ohne Chance - Rot für Pfertzel
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Es kam, wie es kommen musste. Der durch verletzungsbedingte Sorgen arg gebeutelte VfL Bochum, musste im Abstiegskampf einen Rückschlag hinnehmen und unterlag Rekordmeister Bayern München auch in dieser Höhe verdient 0:3 (0:1).

Drei Schlüsselszenen gaben letztlich den Ausschlag für einen Sieg der Bayern, der eigentlich nur in der ersten halben Stunde gefährdet schien. Bei Szene eins scheiterte Christoph Dabrowski am glänzend reagierenden Michael Rensing (13.). Abwehrspieler Christian Fuchs: „Ich glaube, wenn wir dieses Tor gemacht hätten, wäre es vielleicht zu einem anderen Verlauf gekommen.“

Szene zwei war noch bitterer: Denn mit der ersten gelungenen Offensivaktion gingen die Bayern durch Ze Roberto gleich in Führung (32.). Da schimpfte Marc Pfertzel noch wie ein Rohrspatz: „Da fehlte der zweite Mann. Ich war gegen van Buyten und Ze Roberto alleine.“

Technisch perfekt machte das der Brasilianer, der seinen dritten Frühling im Bayern-Trikot erlebt. Und die dritte Szene brachte dann gleich die Entscheidung. Für Marc Pfertzels Notbremse vor (!) dem Strafraum (48.) gab es die Höchststrafe: Rot und Elfmeter. Den setzte Podolski zwar neben das Tor, aber - Christoph Dabrowski: „Von da an war das Spiel gelaufen.“

Wobei das Wort Laufen eine große Rolle spielte. Denn die Bayern (75% Ballbesitz) ließen den VfL fortan rotieren wie im Trainings-Kreisspiel. Dass dabei am Ende die Kräfte erlahmten und gleich fünf Bochumer beim 0:3 durch Demichelis vorne erschöpft stehen blieben, unterstreicht, dass der VfL auch läuferisch an seine Grenzen gestoßen war.


Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann: „Es ist erfreulich und angenehm, mit so einem Ergebnis nach Hause zu fahren. Jetzt werden wir noch mehr Druck auf den Tabellenführer machen. Ich habe volle Konzentration gefordert, und das haben wir auch mental trainiert.“ Derweil hatte Marcel Koller sichtlich Mühe, diesen „Rückschlag“ zu verarbeiten: „Wir hatten die erste große Möglichkeit, während bei Bayern gleich der erste Ball drin war. Von da an haben sie ihre individuelle Klasse ausgespielt und nach der Roten Karte den Sieg ganz clever nach Hause gebracht.“

Die Schlussresultate aus Köln und Karlsruhe, Hannover und Frankfurt sorgten dann für eine noch gedrücktere Stimmung im VfL-Lager. Doch Sportvorstand Thomas Ernst hatte den Blick längst nach vorne gerichtet: „Ich bin sicher, dass wir auch dieses Spiel wegstecken. Am Freitag in Mönchengladbach steht uns ein ganz schweres Spiel bevor, wo wir uns anders präsentieren werden als heute.“

Die Sorgen bleiben aber. Nach der Sperre von Marc Pfertzel wird Marcel Koller mit dem Rückkehrer Mergim Mavraj und Patrick Fabian schon wieder eine neue Innenverteidigung stellen müssen. Bemerkenswert, obwohl der VfL den Bayern nur hinterher hechelte, verabschiedete die Osttribüne ihre Mannschaft mit prasselndem Applaus. Zu offensichtlich war, welche sportlichen Welten da am aufeinander getroffen waren. Vermutlich war da von Beginn an auf Rasen und Rängen zu viel Respekt und zu wenig Glaube.

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