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BVB: Katzenjammer über das 13. Saisonremis
„4:4 gespielt, gefühlt 0:8 verloren“

BVB: Katzenjammer über das 13. Saisonremis
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Für den neutralen Zuschauer war es ein Fußballfest der Extraklasse, für jeden Fan von Borussia Dortmund dagegen ein Wechselbad der Gefühle, das höchst bitter endete:

In einem berauschenden Spiel schaffte es der BVB wieder nicht, im Jahr 2009 zu gewinnen, und holte sich stattdessen beim 4:4 (1:2)-Unentschieden bei Hannover 96 das 13. Saisonremis ab.

In der aktuellen Tabelle rückte man damit zwar einen Punkt näher an den fünften Tabellenplatz heran. Weil aber der Hamburger SV und der VfB Stuttgart erst heute ran müssen, dürfte der Abstand auf die Europa-Liga auf elf Zähler anwachsen. Es wäre das endgültige und vor allem selbstverschuldete Aus aller Dortmunder Träume vom internationalen Wettbewerb.

„Wir haben hier 4:4 gespielt, gefühlt aber 0:8 verloren“, brauchte BVB-Coach Jürgen Klopp nach der Partie nur wenig Worte, um seinen Gemütszustand adäquat zusammenzufassen. Denn was in den 90 Minuten zuvor auf dem Rasen abgegangen war, dürfte zwar dem Fußballfan im 41-Jährigen gefallen haben, nicht aber dem Bundesliga-Trainer.

Denn obwohl man wusste, dass Hannover besonders nach Standardsituationen gefährlich ist, klappte ausgerechnet hier die Dortmunder Zuordnung nicht.

„Wir haben uns am Freitagabend noch acht Eckbälle der 96er aus den letzten Spielen angeguckt. Sieben davon waren wie ihre beiden, die gegen uns zu Toren führten“, beschrieb dann auch der frühere Mainzer, wie unnötig die Gegentreffer durch Jiri Stajner (42.) und Arnold Bruggink (48.) waren. Beide Male hatte Tinga am kurzen Pfosten den Kopf eingezogen und BVB-Keeper Roman Weidenfeller im Stich gelassen.

Die Gegentore waren umso unnötiger, da die Borussen zuvor die Partie fest im Griff hatten und bereits nach gut einer halben Stunde durch die Tore von Alex Frei (17., Elfmeter) und Florian Kringe (27.) führten. Richtig ärgerlich wurde es allerdings erst später. Denn noch einmal brachten Kringe (62.) und Frei (65.) die Schwarz-Gelben mit zwei Toren in Front, ehe der eingewechselte Mike Hanke (80.) und Mikael Forssell (83., Elfmeter) den Vorsprung erneut egalisierten.

„Das Ergebnis fühlt sich deutlich schlimmer an als eine Niederlage“, betonte Klopp deshalb, „weil einfach so viel gepasst hat bei uns. Wir waren in einem sehr leidenschaftlich geführten Spiel die klar abgeklärtere Mannschaft, haben unglaublich viel richtig gemacht.“


Was bei einem Ergebnis von 4:4 zunächst verwundern mag, im Endeffekt aber den Tatsachen entsprach. Nur zwei elementare Dinge hatte sein Team offenbar nicht verstanden: Dass man Möglichkeiten nutzen sollte, wenn sie sich bieten und, dass man sich nie zu sicher fühlen sollte, wenn der Gegner einen guten Standard-Schützen in seinen Reihen hat.

Wenn nämlich Nelson Valdez auch nur eine seiner zahlreichen Chancen zum vorentscheidenen 5:2 genutzt hätte, wäre die Partie frühzeitig anders gelaufen. So durfte sich 96-Trainer Dieter Hecking freuen: „Wir waren lange nicht im Spiel, aber sind zurückgekommen. Wir wussten, dass bei Dortmund ein Loch in der Deckung war. Es war Tempofußball für die Fans, aber wir brauchen jetzt auch mal einen Auswärtssieg, um glücklich zu sein.“

Auch der BVB braucht mal wieder einen Sieg, am besten schon am kommenden Samstag gegen Werder Bremen. Bis dahin werden sich die Borussen wohl erneut durch eine Woche schleppen müssen, in der viel Kritik auf die Kicker niederprasseln dürfte - auch von Klopp, der forderte: „Wir dürfen diese Partie jetzt nicht sofort vergessen. Denn es ist einfach wichtig, dass man spürt, wie enttäuschend es ist. Ich hoffe, das führt dazu, dass wir gegen Bremen noch leidenschaftlicher um die drei Punkte kämpfen.“

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