Nun steht nicht mehr nur das spielende Personal beim Bundesligisten Borussia Dortmund zur Disposition. Auch die Geschäftsleitung muss sich nach dem Rekordverlust der Borussia Dortmund KGaA in der ersten Saisonhälfte in Höhe von 29,4 Millionen Euro unangenehmen Fragen seitens der Aktionärsvertreter stellen. "Bei vergleichbaren Unternehmen in der Wirtschaft würde die Geschäftsführung bei einer solchen Bilanz infrage gestellt", sagte Stefan ten Doornkaart, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre, in der Welt am Sonntag. "Ein Wechsel des BVB-Managements wäre das Beste. Nach der langen Amtszeit würde das zu einer Runderneuerung führen."
Konsequenzen nicht angebracht
Doch Niebaum, der Präsident des Bundesligisten, denkt nicht an einen Rückzug, sondern will den Karren zusammen mit Manager Micheal Meier wieder aus dem Dreck ziehen. "Wenn wir jetzt die Hände in den Schoß legen, dann hätten wir in der Tat abgewirtschaftet und müssten Konsequenzen ziehen", meinte Meier, "aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir das hinbekommen. Ich bin nicht beratungsresistent und lasse mir auch Fehler vorwerfen. Aber es ist nicht angebracht, jetzt zu sagen, es müssen Konsequenzen gezogen werden."
Nach der Halbjahres-Bilanz, die am vergangenen Freitag veröffentlicht wurde, rechneten Experten das Defizit bis zum Ende des Geschäftsjahres am 30. Juni auf 50 bis 60 Millionen Euro hoch. Angestrebt ist eine Konsolidierung über Spielertransfers am Saisonende und massive Einsparungen.