Bundesligist Borussia Dortmund, der als einziger deutscher Klub an der Börse notiert ist, hat das zweite Halbjahr 2003 per Stichtag 31. Dezember mit einem millionenschweren Minus abgeschlossen. Die am Freitag vorgelegte Bilanz der Borussia Dortmund KGaA weist einen Fehlbetrag von 29,4 Millionen Euro aus. Wesentlich verantwortlich für die wirtschaftliche Schieflage des Traditionsklubs sind die fehlenden, aber von der Geschäftsführung ursprünglich eingeplanten Einnahmen aus dem internationalen Wettbewerb. Die Westfalen verpassten die Teilnahme an der Champions League und schieden im Uefa-Pokal bereits in der zweiten Runde aus.
Champions-League-Aus als Hauptfaktor des Defizits
Wie die Borussia in ihrem Halbjahres-Bericht feststellt, haben sich die Erlöse in den übrigen Geschäftsfeldern wie Sponsoring, Ticketing, Merchandising, Catering und Transfer positiv entwickelt. Der Umsatz konnte um 50 Prozent auf 38,5 Millionen Euro gesteigert werden. Einen erheblichen Einbruch in Höhe von 88 Prozent verzeichnen jedoch die Einnahmen aus der TV-Vermarktung im internationalen Wettbewerb. Das frühe Ausscheiden in Champions League, Uefa-Pokal und DFB-Pokal kostete den BVB allein 16,6 Millionen Euro. "Wir haben überall dort mit Zitronen gehandelt, so dass für Borussia Dortmund der 'worst case', ein Super-GAU, eintrat", gab BVB-Präsident Niebaum in einem Interview der FAZ zu.
Mit einem rabiaten "Kurswechsel in unserer Geschäftspolitik zum harten Kostenmanagement" (Niebaum) wollen sich die Borussen sanieren. Unerlässlich werden Spielertransfers sein. Die besten Erlöse garantieren die Leistungsträger Tomas Rosicky, Jan Koller und Dede. Sollte der BVB am Ende der Spielzeit doch noch die Champions League oder zumindest den Uefa-Cup erreichen, soll mit den zusätzlichen Einnahmen der Anteil der Fremdmittel abgebaut werden.
Personelle Entscheidungen werden jedoch erst nach dem Saisonfinale fallen, wenn fest steht, ob der BVB international vertreten ist. Die Chancen stehen nach zuletzt drei Siegen in Folge einer wieder erstarkten Mannschaft nicht schlecht. Was auch passiert, Niebaum verspricht den Fans: "Wir werden auch in der kommenden Saison eine konkurrenzfähige Mannschaft mit dem einen oder anderen Star stellen."