Dennoch legte er vor dem Revierderby gegen Schalke nach. „Wer sich darauf nicht freut, ist tot", verkündete der 41-Jährige im Brustton der vollen Überzeugung und dürfte mit seinem martialischen Ausspruch zumindest die Stimmungslage der Fans in Gelsenkirchen und Dortmund adäquat erfasst haben.
Spannender als in diesem Jahr war der Vergleich zwischen Schalke und Dortmund schon lange nicht. Lagen in den letzten Jahren tabellarisch meist Welten zwischen beiden Teams, begegnen sie sich am Freitag auf Augenhöhe.
Dass es in der Partie nicht um die Meisterschaft, sondern nur um den Anschluss an die UEFA-Cup-Plätze geht, ist für die Schalker sicherlich ein größeres Problem als für den BVB.
Mit großen Ambitionen waren sie in die Saison gestartet und stehen nun, einen Tag vor dem größten Spiel des Jahres, vor einem Scherbenhaufen.
Doch auch für die Borussia könnte die Lage durchaus angenehmer sein. Verliert man am Freitag, ist die Saison praktisch gelaufen. Nach unten ist der Abstand groß genug, nach oben ginge bei zu erwartenden acht Zählern Rückstand auf Platz fünf auch nichts mehr.
„Für die Medien ist das doch eine Top-Ausgangssituation. Beide Mannschaften stehen unter Druck, da gibt es viel zu berichten", analysiert BVB-Kapitän Sebastian Kehl zähneknirschend die angespannte Situation in beiden Lagern.
Noch immer ist der BVB im Jahr 2009, dem Jahr des 100-jährigen Vereinsjubiläums, sieglos. Zwei Niederlagen und zwei Unentschieden stehen bislang auf dem Konto. Mit einem Dreier gegen Schalke wäre diese negative Bilanz jedoch schlagartig vergessen.
Kehl weiß, welche Stunde geschlagen hat: „Am Freitag können wir vieles wiedergutmachen." Glück auf.
