Trainer Ralf Rangnick hat unmittelbar nach der Verletzung von Ibisevic schon Ersatz für die "Torgarantie" angekündigt.
"Sollte uns Vedad in der Rückrunde nicht mehr zur Verfügung stehen, werden wir auf dem Transfermarkt nochmal tätig", sagte Rangnick. Allerdings steht Hoffenheim dabei unter Druck. Die Transferperiode endet am 31. Januar.
Die Sorge galt aber zunächst vor allem Ibisevic. Am Donnerstag flog der mit 18 Treffern erfolgreichste Schütze der Hinrunde aus dem Trainingslager im spanischen La Manga zurück nach Deutschland, um in Heidelberg weiter untersucht zu werden. Eine Kernspintomographie in Cartagena hatte den Verdacht auf einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie ergeben.
Ibisevic hatte sich die Verletzung beim 0:2 im Testspiel in La Manga gegen Liga-Rivale Hamburger SV bei einem Zweikampf Mitte der zweiten Halbzeit zugezogen. Zunächst hatte der 24-Jährige sogar noch bis zu seiner Auswechslung in der 82. Minute weitergespielt.

Wird in der Rückrunde nicht mehr für die TSG jubeln: Vedad Ibisevic. (Foto: firo)
Als sicher gilt, dass Ibisevic länger pausieren muss. Damit ist für den Bosnier auch der Rekord von Gerd Müller aus der Spielzeit 1971/72 mit damals 40 Toren in unerreichbare Ferne gerückt.
Für Rangnick haben sich die Personalsorgen damit dramatisch zugespitzt. Auch Ibisevic-Sturmpartner Chinedu Obasi absolviert im Trainingslager wegen Muskelproblemen nur leichtes Lauftraining und wird beim Rückrundenstart gegen Energie Cottbus wohl nicht zur Verfügung stehen. Zudem klagen Jung-Nationalspieler Marvin Compper, Tobias Weis und Sejad Salihovic über Blessuren.
Rangnick hat sogar überlegt, das nächste Testspiel am Samstag gegen den FC Zürich abzusagen. "Es macht keinen Sinn, wenn wir mit nur 13 oder 14 Feldspielern antreten. Dann ist die Belastung für die einzelnen zu groß und es droht die Gefahr weiterer Verletzungen", erklärte Rangnick.
Zumindest bei Carlos Eduardo gibt es Entwarnung. Dem Brasilianer droht nach seiner Schlägerei mit HSV-Gegenspieler Ivica Olic und der Roten Karte keine Sperre für die Liga. Hoffenheim hat bereits einen sogenannten Aussetzungsantrag angekündigt. Demnach könnte Eduardo nur für Testspiele gesperrt werden.
Vor dem Testspiel mit seiner Roten Karte und der Verletzung von Ibisevic hatte Eduardo gegenüber dem Fachmagazin kicker noch von der Meisterschaft geträumt. Danach musste er sich deutliche Worte von Rangnick anhören. "Er muss lernen, dass ihn die Gegner hart rannehmen", sagte Rangnick: "Er darf sich nicht gehen lassen." Das gilt - so schwer es nach der Verletzung von Ibisevic auch ist - nun auch für Hoffenheim generell.