Nach seiner erneut schwachen Leistung beim 2:1 (0:0)-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt wurde er von Manager Uli Hoeneß und sogar seinen Kollegen verbal abgestraft.
Dass Podolski bis zum Vertragsende am 30. Juni 2010 beim Fußball-Rekordmeister bleibt, erscheint unwahrscheinlicher denn je. "Er hat zwei Chancen bekommen und sie nicht genutzt", sagte Hoeneß in Anspielung auf die beiden Bundesliga-Einsätze von Podolski als Ersatz für den verletzten Luca Toni. Danach stellte der Manager grundsätzlich die starken Leistungen des Stürmers im Nationalteam in Frage: "80 Prozent der Spiele gehen gegen Mannschaften wie Liechtenstein, San Marino, Moldawien oder Estland. Das Problem ist, wenn man gegen Liechtenstein zwei Tore macht, wird man hochgejubelt."
Die drei Spieler Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Miroslav Klose würden im Nationalteam und bei Bayern gute Leistungen bringen, aber einer nicht - Lukas Podolski. Der 23-Jährige hat immerhin 31 Tore für Deutschland geschossen, aber der Wechsel von seinem Herzensverein 1. FC Köln zu den Bayern wird immer mehr zu einem großen Missverständnis.
Podolskis Einwand, dass er im Nationalteam von Beginn an spielen dürfte und bei Bayern nicht, ist nach seinen beiden schlechten Auftritten - am Mittwoch in Frankfurt vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw - die Grundlage entzogen. "Es wäre einfacher für ihn, Argumente für sich vorzubringen, wenn er mal einen reinmachen würde", kommentierte Trainer Jürgen Klinsmann. Auch bei den Teamkollegen ist die letzte Schonfrist längst abgelaufen. "Für Streicheleinheiten müssen wir uns eine Katze kaufen", antwortete Miroslav Klose auf die Frage, ob sein Sturmpartner eine größere Fürsorge des Klubs benötige.
Im Heimspiel am Samstag wird Podolski wohl wieder für Luca Toni aus der Stammformation weichen müssen und kann sich noch mehr Gedanken um seine Zukunft machen. Der bei Bayern traurige "Prinz Podi" hatte zuletzt immer wieder durchblicken lassen, dass er gern zu seinem Heimatverein nach Köln zurückkehren würde. Klinsmann will aber, dass er seinen Vertrag erfüllt, obwohl der Prozess bis zum Stammplatz "Monate oder Jahre" dauern könne.
Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte unlängst allerdings Zweifel an der Motivation von Podolski geäußert, die sich nach den letzten beiden Auftritten verstärkt haben dürften: "Ich verstehe nicht, was er will. Ich verlange von ihm, dass er sich zum FC Bayern bekennt und alles für den Erfolg des FC Bayern tut."