Der 22-Jährige kickt sich in seinem zweiten Jahr beim BVB in völlig neue Sphären und gehört schon jetzt, nach dem achten Spieltag, zu den herausragenden Figuren der Bundesliga.
Auch gegen Bremen glitt der Pole durch die gegnerische Abwehr, als wäre er aus heißem Stahl und Werders Viererkette aus zu warmer Butter.
Mit seinen trickreichen Dribblings auf engstem Raum und der enormen Antrittsschnelligkeit schaffte es der 18-fache Nationalspieler im Weserstadion nicht zum ersten Mal in dieser Saison, seine Gegner schwindelig zu spielen und einen Bärenanteil am Punktgewinn seines Teams zu übernehmen.
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Seine Leistung ist explodiert: "Kuba".
Hielt er im Vorjahr den Kopf auf wie außerhalb des Platzes noch zu weit unten, ist er mittlerweile offener für das Geschehen um ihn herum geworden.
„Es ist natürlich schwierig, auf engem Raum zu dribbeln und auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes einen freien Kollegen zu sehen, aber manchmal übersieht er schon noch das ein oder andere“, sieht Jürgen Klopp seinen Schützling dennoch nicht am Ende seiner Entwicklung, auch wenn er bestätigt: „Das ist zuletzt allerdings deutlich besser geworden. Das 2:1 gegen Bremen beispielsweise war von mehreren Jungs überragend gemacht, aber was ‚Kuba’ da gemacht hat, war sensationell.“
Doch in seinen guten Leistungen liegt auch eine Gefahr. Die, von seinen Gegenspielern aufs Korn genommen zu werden, weil das die einfachste Methode ist, den BVB derzeit zu schwächen. „Darüber sollten wir gar nicht groß nachdenken, vor allem er selbst nicht, sonst verändert sich nachher noch sein Spiel“, drückt Klopp in diesem Punkt auf die Bremse.
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Schneller als die Gegenspieler: "Kuba" darf in dieser Saison häufiger jubeln.
Zwar ist „Kuba“ der Dortmunder Akteur, der die meisten Fouls einstecken muss, ernsthaft sei er, laut Klopp, bisher jedoch noch nicht getroffen worden: „Grobe Foulspiele werden geahndet. Er ist meistens allerdings so in der schnellen Bewegung, dass man ihn nicht richtig erwischt. Wir sind hinterher trotzdem immer froh, wenn wir die Szenen im Fernsehen sehen, dass er nicht eine Millisekunde langsamer war. Er ist zum Glück sehr flink.“
Auch in der Mixed Zone manövriert sich der Pole äußerst geschickt um die Blöcke der Journalisten herum, und verweist, wenn er dann doch einmal erwischt wird, auf seine mangelnden Sprachkenntnisse.
Doch auch in diesem Punkt hat der Wirbelwind massive Fortschritte gemacht, wie Klopp bestätigt: „Als ich im Sommer das erste Mal mit ihm telefoniert habe, war ich überrascht, wie gut er deutsch spricht. Ich dachte: Hä, wen habe ich denn da jetzt am Hörer? Mittlerweile ist es so, dass man wirklich denkt, man könnte sich fließend mit ihm unterhalten, bis er einen dann unterbricht und nachfragt.“
Auch das ist ein Ergebnis des Eingewöhnungsprozesses, der im Sommer auf die Ziellinie eingebogen ist und „Kuba“ dorthin gebracht hat, wo er jetzt steht. Folgt man Klopps launiger Einschätzung zum Leistungsvermögen des Polen, der sich vor einigen Monaten selbst bei 60 Prozent sah, droht den kommenden Gegnern der Borussia jedenfalls noch reichlich Ungemach: „Ich hoffe, er ist jetzt bei 70 Prozent.“