Anstatt die Tabellenführung zu erobern, kassierte der VfB eine deutliche 0:3-Schlappe gegen einen starken BVB. Die Schuld dafür suchte der Keeper bei Schiedsrichter Dr. Felix Brych.
Im Zentrum der Kritik des früheren Nationaltorwarts stand das zweite Dortmunder Tor, das bereits nach 20 Minuten das Spiel vorzeitig entschied. Tamas Hajnal hatte einen hohen Freistoß in den Strafraum der Schwaben geschlagen, dort stieg Felipe Santana nach oben und köpfte ein. Das Problem: Er behinderte Lehmann dabei in dessen Schutzgebiet, dem Fünfmeterraum, deutlich. Trotzdem zögerte Brych keine Sekunde und zeigte sofort auf den Punkt.
"Der Schiedsrichter gibt sein Bestes. Ich gebe mein Bestes. Aber wenn ich merke, dass es nicht mehr geht, dann höre ich auf", verpackte Lehmann seine Kritik nach dem Abpfiff mit Ironie, auf dem Feld sah das jedoch anders aus.
Fast eine Minute hielt der 38-Jährige nach dem umstrittenen Treffer den Ball fest, schimpfte in Richtung Schiedsrichter und benutzte dabei die berühmte Vogel-Geste. Ob er dafür nachträglich bestraft werden kann, erscheint jedoch fraglich, da Brych sich nicht in seiner unmittelbaren Nähe aufhielt.
Lehmann sah wenig später zwar den gelben Karton, jedoch für wegen Meckers nach einer anderen Szene, in der seine Stuttgarter das Glück eigentlich auf ihrer Seite hatten.
Der starke Jakub "Kuba" Blaszczykowski war auf rechts mal wieder schneller als sein Gegenspieler Ludovic Magnin, drang in den Strafraum ein und würde dort vom Schwaben-Verteidiger per Foul gebremst. Der Elfmeter-Pfiff blieb allerdings aus.
Doch trotz dieser "ausgleichenden Gerechtigkeit" wetterte Lehmann: "Ich glaube, dass wir ein wenig benachteiligt wurden. Ich habe mich selbst dafür ausgesprochen, dass nicht so kleinlich gepfiffen werden soll. Aber wenn jemand einem den Ellbogen ins Gesicht haut, ist das Foul."
Während Brych sich die strittige Szene wieder und wieder auf DVD ansah, schlussfolgerte der Keeper: "Es ist schade, wenn man mich solchen Leuten konfrontiert wird."