Der Weltmeister von 1974 ist seit 2004 Präsident des 1. FC Köln, für den er 409 Spiele in der Bundesliga absolvierte (83 Tore). "Der FC ist für mich immer eine Herzensangelegenheit. Ich mache das hier ehrenamtlich und kann so dem Verein etwas zurückgeben", sagt der Jubilar. 1962 wechselte der Mittelfeldspieler vom Siegburger SV 04 zum damals frischgebackenen deutschen Meister Köln und gewann in der ersten Bundesliga-Saison, seiner ersten Profispielzeit, sofort den Titel - als 20-Jähriger.
Nach dem Rücktritt von 54er-Weltmeister Hans Schäfer übernahm Overath die Führungsrolle. 1977 führte dann der Machtkampf mit Trainer Hennes Weisweiler zum Ende der aktiven Laufbahn. Insgesamt 765 Spiele (287 Tore) bestritt Overath für den FC, 17-mal traf er in 81 Länderspielen, für Deutschland nahm er an den WM-Turnieren 1966, 1970 und 1974 teil. Wolfgang Overath hat Zeit seines Lebens über den Tellerrand hinausgeblickt, setzt sich besonders für Obdachlose in Köln und Siegburg ein.
1994 gründete er - im Wesentlichen aus eigenen finanziellen Mitteln - den Overath-Fonds, durch den Menschen in sozialen Notlagen schnelle, wirksame und unbürokratische Hilfe erhalten, wenn gesetzliche Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Außerdem organisiert er mit den Altinternationalen Fußballspiele für Hilfsbedürftige. Für sein soziales Engagement erhielt Overath ("Weil ich etwas vom großen Glück zurückgeben will, das ich in meinem Leben gehabt habe") die Ehrenbürgerschaft der Stadt Siegburg und jüngst das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Über all dem steht aber die Familie, Ehefrau Karin, Adoptivtochter Silvana und die Söhne Sascha und Marco. "Die Familie geht für mich immer vor. Immer."