Mit Dieter Hecking hat der VfL Bochum am Dienstag seinen neuen Trainer vorgestellt. Warum die Wahl auf den 60-Jährigen fiel, der die beachtliche Erfahrung von 418 Bundesliga-Partien an der Seitenlinie mitbringt, erklärt Geschäftsführer Ilja Kaenzig.
"Wir wollten einen Trainer, dem man die Mannschaft und die Kommunikation anvertrauen kann", sagt der Schweizer. "Dieter kennt das Geschäft aus vielen Facetten. Wenn es menschlich und vom Timing her passt, braucht es auch etwas Glück. Entscheidend war, keinen Fehler zu machen. Die Patrone, der Schuss muss sitzen. Das war uns bewusst."
Bei der Suche nach einem Nachfolger von Peter Zeidler habe der VfL Tempo gemacht. Kaenzig gibt Einblicke: "Wir sind nicht im Sinne vorgegangen, dass wir mit einem Kandidaten nach dem anderen gesprochen haben. Es wurde immer klarer, dass die Situation ernst ist, es besteht ein großes Risiko für den VfL Bochum. In solch einer Lage muss man das Lehrbuch zur Seite legen und das tun, was uns sofort hilft. Hier geht es ums Überleben. Jeder Punkt wird entscheidend. Wir wollten Erfahrung."
Heckings Vertrag läuft bis zum Saisonende. Rahmenbedingungen für eine Zusammenarbeit darüber hinaus seien noch nicht Thema gewesen. "Wir wissen nicht, wie die Zukunft aussehen wird", so Kaenzig. "Das wird sich alles entwickeln. Wir wollen es so einfach wie möglich halten."
Offen ist noch, wer Hecking abgesehen von Murat Ural unterstützt. Maxime Antonilli gehört dem Trainerstab nicht mehr an. Und auch Markus Feldhoff arbeitet nicht mehr als Co-Trainer. Über den 50-Jährigen, der die Mannschaft nach dem Zeidler-Aus interimsweise betreut hatte, sagte Kaenzig: "Es tut uns leid, dass wir einen Neuanfang auf der Position des Co-Trainers machen müssen. Markus Feldhoff stellt den VfL Bochum über alles. Mir war es ein Bedürfnis, dass wir ihn nicht 'wegschmeißen'."
Feldhoff wird im Verein bleiben, soll eine Aufgabe außerhalb des Lizenzbereichs übernehmen. "Es tut mir leid, weil er nicht derjenige sein soll, der die Zeche zahlen soll. Er hat sich aufgeopfert." Wie genau es für Feldhoff weitergeht und wer Hecking als Assistent unterstützt, sei aktuell noch nicht klar.