Wer an die Zweitligameisterschaft des VfL Bochum im Sommer 2021 denkt, der denkt neben Topscorer Robert Zulj und Erfolgstrainer Thomas Reis ziemlich direkt danach auch an Sebastian Schindzielorz. "Sesi" war der Macher im Hintergrund, zog als Sport-Geschäftsführer die Fäden.
Im Sommer 2022 verabschiedete er sich zum VfL Wolfsburg, mit dem jetzt am Samstag, 5. Oktober, 15:30 Uhr, mal wieder die Rückkehr an die Castroper Straße ansteht. "Ich komme aus Bochum, es ist meine Heimatstadt. Ich war dort 15 Jahre als Spieler aktiv und insgesamt zehn Jahre in verantwortlicher Position tätig. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, dass das dadurch schon eine besondere Geschichte für mich ist", sagte er gegenüber Vereinsmedien.
Und weiter: "Abgesehen davon verfolge ich den VfL Bochum natürlich als Teil der Bundesliga. Es gehört zur Aufgabe, sich auf dem Laufenden zu halten, was die Konkurrenz anbetrifft. Aufgrund meiner Vergangenheit habe ich aber natürlich auch im privaten Bereich noch Kontakt zu Menschen, die sicherlich detailliertere Einblicke in die dortigen Klubthemen haben."
Schindzielorz schwärmte von der Bochumer Heimspielstätte: "Dort herrscht einfach eine besondere Atmosphäre – ein bisschen weht noch der Fußball von früher durchs Rund. Darauf freue ich mich. Auch wenn das Stadion in Bochum unangenehm zu bespielen ist, bin ich optimistisch, dass wir den besonderen Umständen dort trotzen können und ein gutes und erfolgreiches Spiel machen."
Das muss der VfL Wolfsburg auch, denn die Wölfe stehen, sicherlich auch dem schweren Startprogramm geschuldet, unter Zugzwang. Nur ein Sieg aus fünf Spielen, in denen aber auch schon der FC Bayern München, Eintracht Frankfurt, der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen auf dem Zettel standen. Den Dreier feierten die Wölfe bei Holstein Kiel (2:0).
Unterschätzen sollten die Wolfsburger, die natürlich ganz andere finanzielle Mittel haben, den VfL Bochum aber keinesfalls: "Es ist eine große Stärke des VfL Bochum, sich in schwierigen Situationen nicht aus dem Tritt bringen zu lassen und Dinge gemeinsam zu lösen. Das gehört zur DNA des Klubs", sagte Schindzielorz.
Er ging auch noch einmal auf das "Wunder von Düsseldorf" ein: "Aufgrund der wirtschaftlichen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen geht der VfL Bochum quasi immer als Underdog ins Rennen und muss im Verlauf einer Saison auch mit schwierigen Situationen fertig werden. Das ist in der Relegation eindrucksvoll gelungen – und zur Erinnerung: Auch in den beiden Jahren zuvor ist man nicht gut gestartet und hat dann trotzdem diese Widerstandskraft entwickelt und ist in der Liga geblieben. Das macht die Mannschaft innerhalb einer Saison aus und sie auch innerhalb eines Spiels gefährlich, weil man sie eben nie abschreiben darf."