Am 19. Februar 2022 hat Timo Horn sein letztes Spiel in der Fußball-Bundesliga für den 1. FC Köln absolviert. Gegen Eintracht Frankfurt konnte er beim 1:0 seinen Kasten sauber halten.
Doch dann musste er sehen, wie Marvin Schwäbe ihm den Rang abgelaufen hatte und Horn auf die Ersatzbank musste. Ein ungewohntes Gefühl für den Keeper, der seine gesamte Karriere in Köln verbrachte und 201 Bundesliga-Partien für den FC bestritt.
Nun wechselt er - nach einem Abstecher zu RB Salzburg - zum VfL Bochum. Und er gibt zu: "Am Anfang war das nicht leicht, nicht mehr dabei zu sein. Das hat mir zu Beginn extrem gefehlt, auf dem Platz zu stehen. Man lernt dadurch aber auch dazu und weiß es noch mehr zu schätzen, wie es ist, wenn man die Nummer eins ist. Wichtig ist: Ich habe mich nie aufgegeben, habe auch nie Theater gemacht."
Nun startet er auch beim VfL als Herausforderer, denn die Verantwortlichen betonten, dass Patrick Drewes zunächst einen Vorsprung hat. Horn nimmt es sportlich - kündigt aber an, dass er angreifen will. "Ich wäre fehl am Platz, wenn ich nicht den Ehrgeiz hätte, immer spielen zu wollen. Ich war fast zehn Jahre die Nummer eins in Köln, da werde ich jetzt auch alles aus mir rausholen, um den Trainer Argumente für mich zu liefern. Und dann werden wir sicher eine gute Konstellation finden, über allem steht sowieso der Erfolg der Mannschaft. Da müssen alle Keeper ihren Teil zu beitragen."
Eine Einheit hat er nach seiner Unterschrift mit dem VfL absolviert, das sind seine ersten Eindrücke. "Es sind viele talentierte Jungs dabei, es kommen sicher auch noch andere hinzu. Wir werden sicher eine gute Runde spielen können, wobei wir alle wissen, dass es nicht leicht wird."
Wobei die Bochumer sicher auch in der neuen Saison auf die Heimstärke setzen. Im Ruhrstadion soll die Basis für den erneuten Klassenerhalt gelegt werden.
In Bochum waren es immer emotionale Partien. Das war es auch so ein bisschen, was mir in Salzburg gefehlt hat - diese Emotionalität
Timo Horn
Horn war mit dem FC oft zu Gast in Bochum, er weiß, wie schwierig es als Gegner sein kann, hier zu bestehen, auch wenn er betont, dass es "immer positive Erinnerungen sind". Sein Zusatz: "In Bochum waren es immer emotionale Partien. Das war es auch so ein bisschen, was mir in Salzburg gefehlt hat - diese Emotionalität. Damit bin ich in Köln groß geworden. Daher bin ich sehr glücklich, zurück in der Bundesliga zu sein. Zudem ich das so nicht beenden wollte, wie es in Köln zum Schluss lief. Daher ist es toll, dass ich jetzt bei so einem Kultverein sein darf."
Und bei seiner neuen Station freut er sich besonders auf einen Kollegen, den er aus Zeiten der U-Nationalmannschaften kennt. Philipp Hofmann, der zuletzt aus dem Trainingslager in Südtirol abgereist war, weil er Nachwuchs erwartet. Horn: "Am besten kenne ich Philipp Hofmann. Wir waren früher bei den U-Teams des DFB auf einem Zimmer. Er war auch auf meiner Hochzeit vor knapp zehn Jahren. Ich freu mich, ihn bald wiederzusehen." cb / gp