Gewackelt, gezittert - nicht gerettet: Der VfL Bochum muss in die Relegation. Die Mannschaft von Trainer Heiko Butscher verlor ihr letztes Saisonspiel mit 1:4 (0:1) bei Werder Bremen - und muss das Schlimmste befürchten.
Durch den späten Sieg von Union Berlin im Parallelspiel gegen den SC Freiburg (2:1) rutschte der VfL im letzten Moment noch auf Platz 16 ab, in der Relegation droht den Bochumern nun gegen Fortuna Düsseldorf der Abstieg nach drei Jahren in der 1. Liga. Ausgerechnet der Ex-Bochumer Jannik Haberer erzielte nach einem verschossenen Elfer von Kevin Volland im Nachschuss das 2:1 für die Eisernen.
Bochum startete als Tabellen-14. mit einer vergleichsweise komfortablen Ausgangsposition ins Bundesliga-Finale. Ein Unentschieden, so viel stand vor der Partie fest, würde definitiv zur Rettung reichen.
"Wir werden das schaffen - da bin ich mir sicher! Die Mannschaft strahlt den Optimismus total aus und repräsentiert diesen auch. Wir haben eine erfahrene Mannschaft, die die Situation kennt. Die Jungs sind wach und fokussiert. Wir haben das schon bei Union Berlin gezeigt, dass wir dem Druck standhalten und das durchziehen können", sagt VfL-Trainer Heiko Butscher noch vor der Partie.
VfL Bochum: Riemann - Oermann (77. Gamboa), Ordez, K. Schlotterbeck, Bernardo - Losilla (77. Paciencia), Osterhage (46. Bero) - Broschinski (66. Asano), Stöger, Wittek (77. Antwi-Adjei) - P. Hofmann
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Tore: 1:0 Friedl (6.), 2:0 A. Jung (78.), 3:0 Stage (80.), 3:1 Antwi-Adjei (85.), 4:1 R. Schmid (87.)
Gelbe Karten: Lynen (6) / Wittek (4)
Zuschauer: 42100 (ausverkauft)
Davon war vor 42.100 Zuschauern im Weserstadion zunächst allerdings wenig zu sehen. In der ersten halben Stunde stürmte nur Werder. Auch nach der verdienten Führung, die Friedl nach für ihn persönlich 107 torlosen Bundesliga-Partien aus kurzer Distanz nach einem Eckball fabrizierte, bestimmten die Bremer Spieltempo und -rhythmus - und hätten zur Pause eigentlich höher führen müssen.
Und Bochum? Die Butscher-Elf strahlte lange Zeit kaum Torgefahr aus - hätte kurz vor der Halbzeit aber dennoch beinahe ausgeglichen. Kevin Stöger zirkelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze nur Zentimeter drüber.
Den zweiten Durchgang begann Bochum mit deutlich mehr Überzeugung, die ersten Großchancen hatte aber wieder Werder. Nach einem Konter kam erneut Ducksch frei zum Abschluss, blieb jedoch erneut an Riemann hängen. Auch den Nachschuss von Leonardo Bittencourt kratzte der überragende Torwart von der Linie (51.).
Der VfL verlor die Partie in der Schlussphase. Anthony Jung (78.), Jens Stage (80.) und Romano Schmid (87.) machten den Werder-Sieg deutlich. Das zwischenzeitliche 1:3 von Christopher Antwi-Adjei war am Ende nur noch etwas für die Statistiker. wozi mit sid