Mit der Verpflichtung von Naby Keita sorgte der SV Werder Bremen im vergangenen Sommer für eine große Überraschung. Die Verantwortlichen lotsten den Mittelfeldspieler, für den der FC Liverpool 2018 noch 60 Millionen an RB Leipzig überwiesen hatte, ablösefrei von der Anfield Road an die Weser. Keine elf Monate später ist der Transfer längst gefloppt. Der 29-Jährige wurde bis zum Saisonende suspendiert.
Wie so häufig in seiner Karriere hatte Keita in dieser Spielzeit mal wieder mit vielen kleinere Verletzungen zu kämpfen, die ihn für einen Großteil der Saison zum Zuschauen zwangen. Gerade einmal fünf Partien absolvierte der Mittelfeldspieler für den SVW, stand dabei nur 106 Minuten auf dem Rasen. Besonders kurios: Damit absolvierte er in dieser Saison sogar mehr Minuten für die Nationalmannschaft von Guinea (178), die er im Januar und Februar beim Afrika-Cup ins Viertelfinale führte.
Vor dem vergangenen Spiel gegen den Meister aus Leverkusen (0:5) kam es dann zum Tiefpunkt von Keitas Zeit in Bremen. Der Mittelfeldspieler war zwar mal fit, schon vor dem Spiel erfuhr er aber, dass er trotz Bremer Personalsorgen nicht in der Startelf stehen würde. Keita reagierte beleidigt, trat die Fahrt nach Leverkusen mit der Mannschaft nicht an, sondern fuhr nach Hause.
"Alternativlose" Maßnhamen
Die Bremer Verantwortlichen fanden schon am Sonntag klare Worte für das Verhalten ihres einst so hoch gehandelten Sommer-Neuzugangs und kündigten Konsequenzen an. Nun ist klar: Keita wird bis zum Saisonende kein Teil der Bremer Profimannschaft mehr sein, nicht mit dem Team trainieren und darf sich auch nicht in der Kabine der Profis aufhalten. Hinzu kommt eine "erhebliche Geldstrafe".
"Das Verhalten von Naby ist für uns als Verein nicht zu tolerieren. Mit dieser Aktion hat er sein Team in einer sportlich und personell angespannten Situation im Stich gelassen und sich über die Mannschaft gestellt. Das können wir nicht zulassen. Wir benötigen in dieser Phase der Saison den vollen Fokus auf die ausstehenden Spiele und ein Team, das ganz eng zusammensteht", erklärte Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz. "Daher waren unsere Maßnahmen alternativlos."
Wie es mit dem Mann aus Guinea anschließend weitergeht ist offen. Zwar besitzt Keita in Bremen noch einen Vertrag bis 2026, eine weitere Zusammenarbeit scheint nach diesem Vorfall aber nur schwer vorstellbar.