So entspannt wie beim 1. FC Heidenheim wären sie beim VfL Bochum gerne: Platz zehn, 33 Punkte, aktuell keine Abstiegssorgen. Mit einem Sieg beim VfL am Samstag, 13. April, 15:30 Uhr, könnte sich der Aufsteiger auch der letzten Zweifel entledigen.
Ganz anders ist die Lage in Bochum. Da musste Trainer Thomas Letsch nach dem 1:2 beim 1. FC Köln gehen. Neuer Coach bis zum Saisonende ist Heiko Butscher - und der braucht gleich einen Sieg, wenn Mainz und Köln nicht die Chance bekommen sollen, in den Parallelspielen noch näher an Bochum heranzurücken.
Die Gesamtgemengelage hat auch Frank Schmidt, Trainer der Heidenheimer, im Blick: "Jetzt haben wir über 30 Punkte. Wir wissen, dass wir mit dem nächsten Sieg höchstwahrscheinlich durch sind. Aber um das auch klar zu sagen: Da ist der VfL Bochum genau das warnende Beispiel für uns. Auch die haben die Bayern 3:2 geschlagen und haben in den sechs Spielen danach fünf verloren und nur noch einen Punkt geholt. Bloß weil es jetzt die Möglichkeit gibt, mit dem nächsten Sieg höchstwahrscheinlich den Klassenerhalt einzutüten, bekommt man den eben nicht automatisch", warnte er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Der Überraschungseffekt könnte dabei aber auf Seiten der Bochumer liegen, wie Schmidt weiter preisgab: "Bei Thomas Letsch gab es immer wieder Wechsel in der Anfangsformation. Es ist die Frage, was Heiko Butscher jetzt vorhat. Deswegen werden wir versuchen, das Spiel möglichst einfach und kompakt zu halten. Das wird jetzt ein ganz anderes Spiel als das, was wir zuletzt gegen den FC Bayern gehabt haben. Jetzt wird es mehr Zweikämpfe und mehr zweite Bälle geben und da müssen wir drauf vorbereitet sein."
Den Heidenheimern wird in Bochum der rotgesperrte Nikola Dovedan fehlen. Norman Theuerkauf stehe dagegen wieder zur Verfügung, sagte Schmidt. "Einzig bei Adrian Beck müssen wir ein Fragezeichen machen, der nach dem letzten Spiel Probleme mit seinem Sprunggelenk hatte."
Ziemlich sicher in der Sturmspitze starten wird wieder Tim Kleindienst, der beim 3:2-Sieg des 1. FCH gegen die Bayern mit einem Doppelpack glänzte. "Zuletzt war das Momentum, die Entschlossenheit, die Effektivität wieder zu 100 Prozent da. Ich habe noch nie einen Stürmer danach bewertet, was er für eine Anzahl an Toren oder Scorer-Punkten hat, sondern was ist er bereit, für unsere Spielphilosophie, für die Mannschaft zu leisten", sagte Schmidt.
Und weiter: "Seine Einsatzbereitschaft, seine Präsenz, die Sprints, die er mit und gegen den Ball leistet. Er führt die meisten Zweikämpfe. Das ist auch für ihn nicht immer ganz einfach. Das zermürbt auch und er macht einfach weiter und das schätze ich bei ihm am meisten."