Nicht der FC Liverpool, nicht der FC Bayern und vorerst auch nicht Real Madrid: Trainer Xabi Alonso sieht seine Mission bei Bayer Leverkusen noch nicht erfüllt und wird auch über die Saison hinaus beim Bundesliga-Tabellenführer bleiben. Das gab der frühere Welt- und Europameister, der von zahlreichen internationalen Topclubs umworben war, am Karfreitag in einer Pressekonferenz bekannt. Letzte Woche habe er ein gutes Meeting mit der Vereinsführung gehabt. „Und ich habe sie informiert, als Trainer bei Leverkusen weiterzumachen“, sagte der 42-jährige Spanier, dessen Vertrag in Leverkusen noch bis 2026 läuft. „Mein Job ist hier definitiv noch nicht beendet und wir haben noch einiges vor.“
Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte am Donnerstag in einem Interview des Bayerischen Rundfunks eine Verpflichtung Alonsos als Nachfolger für Thomas Tuchel ebenfalls praktisch ausgeschlossen. „Wir würden ihn gerne verpflichten“, sagte der einflussreiche Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters. Aber eine Rückholaktion von Alonso sei „sehr schwierig, um nicht zu sagen wahrscheinlich unmöglich“, betonte der 72-Jährige. Er könne sich vorstellen, dass Alonso, „so wie ich ihn kennen und schätzen gelernt habe, dass er eher geneigt ist, da noch weiterzumachen, weil er das jetzt nicht zurücklassen will“.
In München werden als weitere Kandidaten auf die Tuchel-Nachfolge Roberto De Zerbi (Brighton & Hove Albion), den auch Liverpool auf dem Zettel haben soll, und Ralf Rangnick (Nationalmannschaft Österreich) gehandelt. Den Namen des 65-jährigen Rangnick, einst Trainer in Stuttgart, Leipzig und beim FC Schalke 04, nannte am Donnerstagabend auch der „Kicker“ als Plan B.
Liverpool soll zudem Interesse an Ruben Amorim von Sporting Lissabon haben. Mit München wurden auch die derzeit vereinslosen Antonio Conte und Zinédine Zidane in Verbindung gebracht. Bayerns Sportvorstand Max Eberl wollte sich bei Sky nicht auf einen fixen Termin zur Trainersuche festlegen: „Es wäre schön, wenn wir es im April hinbekämen. Wenn es ein bisschen länger dauert, dauert es eben ein bisschen länger.“ Namen kommentierte Eberl nicht.
Xabi Alonso (42) ist seit Oktober 2022 Chefcoach in Leverkusen. Der spanische Welt- und Europameister führte sein Team aus dem Tabellenkeller in die Europa League, welches in dieser Saison in allen Wettbewerben noch ungeschlagen ist. Leverkusen hat zehn Punkte Vorsprung an der Bundesliga und steuert auf den ersten Meistertitel zu. Im DFB-Pokal-Halbfinale ist Bayer Favorit gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, in Europa League geht es im Viertelfinale gegen West Ham United.