Gewonnen, aber nicht erleichtert: Bayern-Trainer Thomas Tuchel haderte beim 3:1-Erfolg der Münchener gegen Borussia Mönchengladbach wiederholt an der Seitenlinie.
Als positive Erkenntnis konnte er verbuchen, dass sein Team nach einem Rückstand doch noch als Gewinner den Rasen verließ. Und dass der nun 24-fache Saisontorschütze Harry Kane weiter funktioniert. Thomas Müller konnte sich über den 500. Pflichtspielsieg freuen - kein Bayern-Profi hat so viele erzielt.
Doch an diesem Samstag wurde Tuchel nach Spielende nicht nur nach der Partie gegen Gladbach befragt.
Erstmals äußerte er sich in einem Pool-Interview mit ran, Sport1 und ZDF zu den Vorwürfen nach seinen Aussagen beim Fanclub-Besuch in Heidenheim: „Es wurde eine Grenze überschritten.“ Und auch zur Entschuldigung von TV-Experte Didi Hamann fiel die Antwort karg aus: „Es ist egal, ob er sich entschuldigt. Ich nehme es ihm nicht ab.“
Es wurde eine Grenze überschritten. Ich war bei einem Fantreffen und wir waren alle schockiert, was er daraus gemacht hat. Deshalb ist es völlig egal, ob er sich entschuldigt.
Thomas Tuchel
Die sich seit Monaten ziehende Fehde zwischen dem Bayern-Trainer und dem TV-Experten ist also nicht vorbei. Trotz der Entschuldigung Didi Hamanns zu Beginn der Woche.
Der 50-Jährige hatte am Dienstag eingeräumt, Aussagen in einen falschen Zusammenhang gestellt zu haben. „Ich habe die Aussage von Thomas Tuchel nicht richtig wiedergegeben bzw. falsch interpretiert. Er hat nicht gesagt, dass er gerne mal in Barcelona oder in Spanien trainieren wolle. Dafür möchte ich mich bei Thomas Tuchel und den Bayern entschuldigen.“
Tuchel schlug die Entschuldigung am Samstag aus: “Ich nehme ihm das nicht ab. Die Dinge, die passiert sind, waren völlig aus dem Zusammenhang gerissen und wurden bewusst gesagt. Es wurden bewusst Aussagen getroffen, die nicht wahr sind.“ Für den 50-Jährigen wurde eine “Grenze überschritten. Ich war bei einem Fantreffen und wir waren alle schockiert, was er daraus gemacht hat. Deshalb ist es völlig egal, ob er sich entschuldigt.”
Tuchel war für seine Aussagen bei einem Fanclub-Besuch in Heidenheim über ein mögliches Auslands-Engagement in der Zukunft kritisiert worden. „Dann setzt sich der da hin und redet über Xavi, über die Nachfolge und dass er gerne mal in Barcelona oder Spanien trainieren würde. Das ist eine Frechheit“, sagte Hamann in der Talkshow „Sky90“ am Sonntag: „Er ist ein sehr intelligenter Mann, so etwas rutscht ihm nicht einfach so raus. Nur er muss eins wissen: Wenn du Angestellter vom FC Bayern bist, sich mit der Führung anzulegen - das war selten eine gute Idee.“