Es ist ein Ergebnis, mit dem zu rechnen war. Der VfL Bochum ist nicht die erste Mannschaft, die gegen Bayer Leverkusen chancenlos verloren hat und wird auch nicht die letzte in dieser Saison sein. Trotzdem ärgerte den Tabellen-14. bei der 0:4-Pleite eine entscheidende Szene - wieder einmal.
"Die Leistung der Leverkusener müssen wir neidlos anerkennen, das ist sicherlich Bundesliga-Spitze. Sie haben verdient gewonnen", sagte Sportdirektor Marc Lettau. "Nichtsdestotrotz muss man wieder konstatieren, dass wir wiederholt beim Stand von 0:0 beziehungsweise bei einem ausgeglichenen Spielstand eine strittige Schiedsrichter-Entscheidung gegen uns gepfiffen bekommen haben, das Spiel darauf eine krasse Dynamik angenommen hat und wir ins Hintertreffen geraten sind."
Zur Situation: In der 28. Minute lief Bayer-Stürmer Patrick Schick frei auf Manuel Riemann zu, umkurvte den VfL-Keeper und kam dann zu Fall. "Für mich gibt es da keine zwei Meinungen", so Lettau weiter. "Er tritt 'Manu' am Ende auf die Hand und der Kontakt vorher reicht für mich nicht, um einen Strafstoß zu pfeifen. Das ist für mich definitiv kein Strafstoß."
Bayer setzte zum Doppelschlag an. Schick verwandelte den Elfmeter, traf keine zwei Minuten später erneut und schnürte in der Nachspielzeit einen lupenreinen Hattrick. "In der Viertelstunde vor der Halbzeitpause haben wir dann keinen Zugriff mehr gehabt", wusste auch Lettau.
"Bis dahin war es eine beeindruckende Vorstellung unserer Jungs. Wir haben es die erste halbe Stunde verdammt gut gemacht und den ausgeglichenen Spielstand auch redlich verdient gehabt." Was Lettau an der Elfer-Situation besonders nervte: Es passierte aus seiner Sicht nicht zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit zum Bochumer Nachteil.
"Wir hätten in Leipzig einen Strafstoß kriegen müssen, wo Takuma Asano frei aufs Tor zuläuft, aber nicht eingreifen kann, weil fälschlicherweise Abseits gepfiffen wurde. Wir kriegen in Freiburg beim Stand von 1:1 keine Rote Karte für Vincenco Grifo", nennt Lettau zwei weitere Beispiele.
"Es war in dem Moment so, dass wir durch den Strafstoß ins Hintertreffen geraten sind und das Spiel eine Dynamik angenommen hat, dass es für uns nicht zu halten war. Ob wir es am Ende erfolgreich gestalten, wenn dieser Elfmeter nicht gepfiffen wird, möchte ich damit gar nicht sagen. Aber in diesem Moment war es schon die entscheidende Szene, die das Spiel zugunsten der Leverkusener kippen lassen hat."