Nach den Treffern von Dortmunds Jakub „Kuba“ Blaszczykowski (9.), der sich mehr und mehr zum Bayern-Schreck entwickelt, und Münchens Tim Borowski (74.) trennten sich beide Teams beim Heimdebüt von Jürgen Klopp vor 80.512 Zuschauern im restlos ausverkauften Signal Iduna Park mit einem gerechten 1:1 (1:0)-Unentschieden.
„Wir haben am Ende das bekommen, was wir verdient haben“, bilanzierte der BVB-Coach seiner Truppe eine nicht ganz zufriedenstellende Leistung, die vor allem in der zweiten Hälfte zu wünschen übrig ließ. Zwar begannen die Borussen stark und bogen nach dem frühen Führungstreffer und der Gelb-Roten Karte für Münchens Kapitän Mark van Bommel (23.) schon nach nicht einmal 25 Minuten auf die Siegerstraße ein, doch ein unerklärbarer Leistungsabfall nach dem Wechsel brachte Jürgen Klinsmanns Mannschaft wieder heran.
„Da muss etwas im Unterbewusstsein meiner Spieler passiert sein, was dazu geführt hat, dass sie nicht mehr den Fußball gespielt haben, den sie in den ersten 45 Minuten zeigen konnten“, suchte Klopp vergeblich nach eine Erklärung für den Einbruch und verbarg seinen Unmut über den zweifachen Punktverlust nicht: „Wenn man die Möglichkeit hat, die Bayern zu schlagen, dann muss man das auch tun.“
Der BVB tat es nicht, und so durfte sich Klinsmann dank des eingewechselten Tim Borowski zumindest über einen Punkt und die Verhinderung eines totalen Fehlstarts des Double-Gewinners freuen. So recht wollte sich beim früheren Bundestrainer jedoch keine Zufriedenheit einstellen, entsprechend wortkarg und trotzig präsentiere er sich nach Spielschluss: „Ich fand es gut, dass wir trotz der Unterzahl in die Partie zurückgekommen sind und den Ausgleich erzielt haben. Jetzt holen wir uns eben am nächsten Wochenende die drei Punkte.“
Während die Bayern zuhause auf Berlin treffen, muss der BVB nach Cottbus. Die vom Papier her zwar leichteste Aufgabe der noch jungen Saison, dennoch sollte niemand den Fehler begehen, die Lausitzer zu unterschätzen. Zu gravierend waren teilweise die Mängel, die die Dortmunder gegen den FCB zeigten. Vor allem in der Spitze, in der sich BVB-Debütant Mohamed Zidan und Nelson Valdez gegen die lange Innenverteidigung der Münchener aufrieben, fehlte es an Durchschlagskraft. Zudem lahmte das Aufbauspiel spätestens nach 60 Minuten. Klopp dazu: „Wir haben es versäumt, den Ball laufen zu lassen und deshalb zwei Punkte verschenkt. Am Ende war es deshalb eine gefühlte Niederlage für uns.“
Dass aus der „gefühlten“ keine wirkliche Niederlage wurde, lag in erster Linie am „Kinderriegel“ in der Verteidigung. Mats Hummels und Neven Subotic gingen als klarer Punktsieger aus den Duellen gegen Miroslav Klose und Luca Toni hervor, und auch Marcel Schmelzer gab ein überzeugendes Startelf-Debüt. Zumindest hier scheinen die gröbsten Baustellen der vergangenen Saison von Klopp also schon behoben worden zu sein.