Marvin Ducksch hätte der Held für Werder Bremen werden können. Stattdessen steht der Stürmer sinnbildlich für das, was der FC Schalke beim 2:1-Heimsieg den Gästen voraus hatte: letzte Überzeugung und purer Wille.
Dabei fing der Samstagabend aus Bremer Sicht so vielversprechend an. Ducksch selbst erzielte die 1:0-Führung (18. Minute), mit der es auch in die Halbzeit ging. Von Schalke kam bis dahin wenig bis gar nichts. Das änderte sich nach der Pause.
"Es war definitiv zu passiv im zweiten Durchgang. Wir sind immer stark, wenn wir hoch Druck auf den Gegner bekommen, und das haben wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr hinbekommen", resümierte Ducksch. "Wir haben versucht vorne anzulaufen, aber gar nicht geguckt, ob die Jungs hinter uns mitmachen. Das müssen wir besser machen.“
Auf die Frage, ob Bremen das Spiel im ersten Durchgang hätte entscheiden müssen antwortete der Stürmer: "Man kann es so sagen, aber trotzdem müssen wir sagen, dass wir hintenraus verdient verloren haben, weil Schalke enorm Druck gemacht hat."
Beim Ausgleichstreffer von Sepp van den Berg (81.) kam Ducksch selbst einen Schritt zu spät und dadurch nicht mehr in den Zweikampf. Allerdings hätte er auch wenige Sekunden vor dem Schalker Siegtreffer das Spiel komplett in die andere Richtung kippen können.
"Ich habe kurz vor dem 2:1 selbst die Chance, für uns auf 2:1 zu stellen, aber das ist heute nicht geglückt." Der gebürtige Dortmunder hatte vor der Partie noch gesagt: "Das Spiel ist für mich was Besonderes." Sein Kumpel Dominik verhinderte aber den Ducksch-Doppelpack und wurde seinerseits auf der anderen Seite zum Matchwinner.
"Schalke hat mit viel Wucht gespielt und hatte heute insgesamt mehr vom Spiel", schloss sich Werder-Trainer Ole Werner dem Fazit seines Stürmers an. "Wir hätten das Spiel mit mehr Effektivität gewinnen können, aber unter dem Strich war unsere Leistung nicht das, was wir uns vorgestellt haben."