VfL Bochum

Vor S04-Derby: VfL richtet Anlaufstelle für Gewaltopfer ein

Vor dem Bundesligaspiel am Samstag gegen den FC Schalke 04 gibt es eine Neuerung beim VfL Bochum. Erstmals gibt es eine neue Anlaufstelle für Fans im Bochumer Stadion. Eine Anlaufstelle, von der alle hoffen, dass sie möglichst wenig genutzt werden muss.

Denn es handelt sich um ein Hilfsangebot für Anhänger, die sich aus verschiedenen Gründen nicht wohl in ihrer Haut fühlen. "Die Anlaufstelle ist ein zusätzliches und diskretes Hilfsangebot für alle Personen im Stadion, die sich unsicher, bedroht oder bedrängt fühlen, sowie Diskriminierung, grenzüberschreitendes Verhalten oder Gewalt erfahren", schreibt der VfL Bochum auf seiner Homepage. Sie heißt: ACHTZEHN ACHTUNG! VIERZIG.

Die neue Anlaufstelle sei das Ergebnis einer im vergangenen Jahr durchgeführten Materialitätsanalyse beim VfL. "Einstehen für Vielfalt, insbesondere Chancengleichheit, Inklusion und Antidiskriminierung" seien als ein Fokusthema identifiziert worden.

Die Einrichtung ist zwei Stunden vor dem Anpfiff bis eine Stunde nach dem Abpfiff mit Volunteers besetzt. Diese sind unter der Rufnummer 0151/ 414452336 oder gängige Messengerdienste erreichbar. Nach dem Erstkontakt werde das weitere Vorgehen abgesprochen.

Bei Bedarf steht eine Rückzugsmöglichkeit innerhalb der Geschäftsstelle des VfL Bochum zur Verfügung. Psychosoziale Notfallversorger des DRK Bochum können ebenfalls hinzugezogen werden, sofern gewünscht. Auch die Mitarbeiter der Verkaufsstellen, das Sicherheitspersonal, das Fanprojekt oder die Fanbeauftragten sind sensibilisiert und können angesprochen werden.

Es gehe nicht darum, etwaige Täter zu verfolgen, sondern um Hilfestellung für die betroffenen Personen. Auf Wunsch könne aber die Polizei oder der Sicherheitsdienst hinzugezogen werden. Auch außerhalb der Spieltage ist die Anlaufstelle von montags bis freitags von 9 -17 Uhr über Telefon und Mail (anlaufstelle@vfl-bochum.de) erreichbar.

Auch Gästefans können die Anlaufstelle selbstverständlich nutzen. "Das Vonovia Ruhrstadion ist das Zuhause für alle blau-weißen Fans, unabhängig von ihrer sozialen und ethnischen Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung, ihrem Lebensalter, ihrer physischen, psychischen oder sonstigen Eigenschaften", schreibt der VfL.

"Der VfL Bochum 1848 möchte zudem auch ein guter Gastgeber für alle Gästefans sein und allen Menschen ein sicheres Stadionerlebnis bieten. Die Bochumer Gemeinschaft steht für Menschenrechte ein und leistet Unterstützung für in Not geratene Menschen, fordert und fördert Zivilcourage und spricht sich konsequent gegen jede Form von Gewalt und Diskriminierung aus."